Warum ältere Menschen öfter Betrugsopfer werden

04.12.2012

Ältere Menschen gehen Betrügern häufiger auf den Leim als jüngere. Woran das liegen könnte, haben US-Wissenschaftler der Universität von Kalifornien jetzt herausgefunden. Sie veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Science (PNAS).
"Ding Dong": Vorsicht ist geboten, wenn an der Haustür ein Geschäft angeboten wird. image.originalResource.properties.copyright

In zwei Studien konnten die Wissenschaftler nicht nur zeigen, dass ältere Menschen schlechter in der Lage waren, die Vertrauenswürdigkeit von Gesichtern einzuschätzen. Sie konnten auch nachweisen, dass eine bestimmte Gehirnregion bei der Einschätzung, ob jemand ehrlich oder unehrlich ist, eine wichtige Rolle spielt. Nähert sich eine suspekte Person, signalisiert diese Region normalerweise "sei auf der Hut". Ein Warnsignal, das bei älteren Menschen nicht mehr so gut funktioniert. Besagte Gehirnregion war bei jüngeren Versuchsteilnehmern, die ein unglaubwürdiges Gesicht betrachteten, deutlich aktiver, so die Ergebnisse. Ältere Menschen scheinen daher für die betrügerische, persönliche Kundenwerbung besonders anfällig zu sein.

Interessanterweise nimmt auch die Fähigkeit, gute finanzielle Entscheidungen zu treffen, ab Anfang bis Mitte der 50er ab. Der Prototyp eines Opfers von Finanzbetrug sei ein 55-jähriger Mann, der sich mit Finanzgeschäften auskenne, so die Psychologin Shelley E. Taylor. Etwa in diesem Alter lässt die Fähigkeit nach, die Vertrauenswürdigkeit richtig zu beurteilen. Doch woran macht sich Unehrlichkeit bemerkbar? Mangelnde Vertrauenswürdigkeit lasse sich oft am falschen Lächeln erkennen und daran, dass der Blickkontakt vermieden wird, so Taylor.

HH