Warum ein Lächeln tatsächlich ansteckt

12.02.2016

Ein Lachen kann andere anstecken, Stirnrunzeln oder Traurigkeit ebenfalls. Der Frage, warum das so ist, widmeten sich Forscher aus den USA und sammelten die bisherigen Erkenntnisse in einer Studie.
Lachen steckt an und verbindet uns mit unseren Mitmenschen. image.originalResource.properties.copyright

Der Grund, dass wir häufig instinktiv zurücklächeln, wenn wir von unserem Gegenüber angelächelt werden, ist offenbar ein unbewusstes Nachahmen, das uns hilft, Gefühle richtig einzuordnen. Das hilft uns dabei, richtig auf unser Gegenüber zu reagieren: Hingucken sei zwar bereits hilfreich, Selbermachen jedoch offenbar noch viel besser. Daher tendieren wir häufig dazu, unser Gegenüber unbewusst nachzuahmen, so die Ergebnisse der Studie, die im Fachblatt Cognitive Science veröffentlicht wurden. Durch diesen automatischen und unbewussten Prozess werden bestimmte Bereiche im Gehirn aktiviert und die emotionalen Signale anderer mit unserer eigenen emotionalen Erfahrung verknüpft. Ergo können wir uns besser in andere hineinversetzen oder sogar selbst fühlen, was andere fühlen. Das funktioniert offenbar auch bei Traurigkeit. Probiere man den traurigen Gesichtsausdruck eines Freundes unbewusst selbst aus, erkenne man die Gefühle des anderen besser. Der Grund: Man verknüpft diesen Ausdruck mit einer Zeit, in der man diesen Ausdruck selbst schon einmal aufgesetzt hat, so die Forscher. Um die emotionale Botschaft eines Gesichtsausdrucks zu erfassen, genügen den Wissenschaftlern zufolge nur wenigen hundert Millisekunden.

Im Umkehrschluss haben die Studienergebnisse auch eine Bedeutung für Menschen, die beispielsweise aufgrund einer Erkrankung keine Gesichtsausdrücke nachahmen können. Sie könnten Probleme damit haben, sich in ihr Gegenüber einzufühlen und passend auf Emotionen zu reagieren. Darüber beklagten sich beispielsweise häufig Personen, die nach einem Schlaganfall unter einer Gesichtslähmung litten oder bei deren Nerven bei einer Schönheitsoperation geschädigt wurden, so die Forscher.

HH