Warum Sport nicht bei jedem dieselben Effekte hat

Dr. Karen Zoufal | 02.06.2021

Sport ist für jeden gut, kann aber unterschiedliche Wirkungen haben: Bei manchen Menschen wächst die Ausdauer, während bei anderen der Blutzuckerspiegel sinkt. Forscher haben Substanzen im Blut identifiziert, mit denen sich diese Effekte vorhersagen lassen. Das berichten sie in der Zeitschrift „Nature Metabolism“.
Bewegung tut allen Menschen gut. Die Trainingseffekte sind aber individuell verschieden. image.originalResource.properties.copyright

Die Forscher haben bei 654 körperlich inaktiven Erwachsenen nach Unterschieden im Blut gesucht, die sich nach 20 Wochen Ausdauertraining zeigten. Dabei haben sie Hunderte von Proteinen gefunden, die eine Aussage über die „Trainingsfähigkeit“ einer Person zulassen und vorhersagen, wie stark sie von Sport profitieren wird. Diese Erkenntnisse könnten zu personalisierten und effektiveren Trainingsprogrammen führen und zur Behandlung von Krankheiten beitragen. „Die Unterschiede der Reaktionen zwischen zwei Personen, die sich demselben Trainingsprogramm unterziehen, sind ziemlich auffällig“, sagte Robert Gerszten, Chefarzt für Herz-Kreislauf-Medizin am Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston.

Reaktion auf Training vorhersagen

Insgesamt 147 Proteine ​​wurden mit der sogenannten kardiorespiratorischen Fitness in Verbindung gebracht, die anzeigt, wie viel Sauerstoff der Körper aufnehmen und den Muskeln zuführen kann: Je höher die maximale Sauerstoffaufnahme, desto größer ist die körperliche Leistungsfähigkeit. 102 Proteine hingen mit der Veränderung der maximalen Sauerstoffaufnahme zusammen. Daraus berechneten die Forscher einen Score, mit dem sie Studienteilnehmer erkannten, deren kardiorespiratorische Fitness durch Ausdauertraining nicht maßgeblich gesteigert werden würde. „Wir haben jetzt eine detaillierte Liste von Verbindungen im Blut, die unser Verständnis der Biologie von Fitness und Trainingsanpassung vergrößern und individuelle Reaktionen auf ein bestimmtes Trainingsprogramm vorhersagen“, sagte Gerszten.

Quelle: 10.1038/s42255-021-00400-z