Warum Urlaub das Leben verlängert

30.08.2018

Wer jedes Jahr länger als drei Wochen Urlaub hat, lebt stressfreier und länger als jemand, der sich nur kurze Auszeiten gönnt. Das gilt vor allem für Menschen, die bereits mindestens einen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Darauf deutet eine finnische Studie hin, die beim Europäischen Kardiologenkongress in München vorgestellt wurde.
Urlaub ist Balsam für die Seele - und wirkt sich auch auf die körperliche Gesundheit aus. image.originalResource.properties.copyright

Manager, die pro Jahr lediglich drei Wochen oder weniger Urlaub machten, hatten ein um 37 Prozent erhöhtes Risiko für einen vorzeitigen Tod als jene mit längeren Urlauben - sogar dann, wenn sie generell auf einen gesunden Lebensstil achteten. „Niemand soll glauben, dass man mit einem ansonsten gesunden Lebensstil zu lange Arbeitszeiten und den Verzicht auf Urlaub wettmachen kann“, sagte Studienleiter Professor Dr. Timo Strandberg von der Universität Helsinki bei einer Pressekonferenz in München.

An der Studie nahmen 1222 männliche Manager aus Finnland teil, die mindestens 40 Jahre lang beobachtet wurden und mindestens einem kardiovaskulären Risikofaktor hatten. Erfasst wurden unter anderem Arbeitszeiten, Schlafdauer und Urlaubszeiten. Ein Teil der Männer wurde fünf Jahre lang alle vier Monate mündlich und schriftlich zu einem gesunden Lebensstil aufgefordert und bekamen bei Bedarf Medikamente gegen Risikofaktoren. Mitglieder der Kontrollgruppe erhielten bloß eine übliche Behandlung. Trotz des gesunden Lebensstils hatten die Männer der ersten Gruppe ein erhöhtes Risiko für einen vorzeitigen Tod.

„Studienteilnehmer mit kürzeren Urlauben arbeiteten länger und schliefen weniger als jene mit längeren Urlauben. Dieser stressreiche Lebensstil hat vermutlich einen stärkeren Einfluss, als die Gesundheits-Interventionen Vorteile bringen“, sagte Strandberg. Aus seiner Sicht sollte Stressreduktion daher ein wesentlicher Bestandteil von betrieblichen Programmen sein, die zum Ziel haben, Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.

HH