Was die Familiengröße mit der Herzgesundheit zu tun hat

ZOU/NK | 31.05.2021

Bei Menschen, die in einer großen Familie aufwachsen und viele Geschwister haben, ist die Wahrscheinlichkeit für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöht. Erstgeborene bekommen dabei solche Erkrankungen seltener als später geborene Kinder. Das sind die Ergebnisse einer großen Bevölkerungsstudie aus Schweden, die in der Online-Zeitschrift „BMJ Open“ veröffentlicht wurde.
Die Zahl der Geschwister könnte langfristig einen Einfluss auf die Gesundheit haben. image.originalResource.properties.copyright

Ein bis zwei Geschwister scheinen sich positiv auf die Herzgesundheit auszuwirken: Männer mit einem oder zwei Geschwistern hatten im Vergleich zu Männern ohne Geschwister ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, während Männer mit vier oder mehr Geschwistern ein höheres Risiko hatten. Ähnliches wurde auch für das Risiko einer koronaren Herzerkrankung und einem Tod durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen beobachtet. Außerdem zeigte sich, dass vor allem erstgeborene Männer ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatten als später geborene Geschwister.

Auch bei Frauen stieg mit der Zahl der Geschwister das Risiko für eine koronare Herzkrankheit sowie Herz-Kreislauf-Ereignisse wie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Welche Ursache diesen gefundenen Zusammenhängen zugrunde liegen, lässt sich den Forschern zufolge noch nicht beantworten. Außerdem handele es sich bei der vorliegenden Arbeit um eine Beobachtungsstudie, die lediglich Zusammenhänge aufzeigen kann. „Wir benötigen weitere Untersuchungen, um zu verstehen, wie die Zahl der Geschwister die Gesundheit tatsächlich beeinflusst“, schreiben die Wissenschaftler.  

Die Autoren hatten für die Studie Daten von 1,36 Millionen Männern und 1,32 Millionen Frauen erfasst, die 1990 zwischen 30 und 58 Jahre alt waren. Bei ihnen haben sie 25 Jahre lang das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verfolgt.

Quelle: 10.1136/bmjopen-2020-042881