Was wir aus dem Körperbau einer Person ableiten

05.11.2018

Für den ersten Eindruck ist nicht nur das Gesicht wichtig. Auch aus der Körperform des Gegenübers leiten wir ganz automatisch gewisse Persönlichkeitsmerkmale ab, wie US-Forscher nun herausgefunden haben.
Nicht nur der Händedruck und ein Blick ins Gesicht sind für den ersten Eindruck wichtig. image.originalResource.properties.copyright

Neben dem Gesicht trägt der Körper wesentlich dazu bei, wie Fremde und neue Bekannte beurteilt werden: In einer Studie wurden übergewichtigen Personen eher negative Eigenschaften wie Faulheit und Nachlässigkeit zugeschrieben, während bei schlanken Personen Eigenschaften wie Selbstvertrauen und Begeisterungsfähigkeit vermutet werden. Aktive Persönlichkeitsmerkmale wurden vermehrt klassisch femininen Erscheinungen mit birnenförmiger Silhouette oder breitschultrigen maskulinen Körpern zugeordnet, beispielsweise Streitsucht, Extraversion oder Reizbarkeit. Bei Personen mit eher rechteckigem Körperbau vermuteten die Studienteilnehmer hingegen Eigenschaften wie Vertrauenswürdigkeit, Scheu, Zuverlässigkeit oder Warmherzigkeit.

Die Forscher waren aufgrund der Ergebnisse sogar in der Lage, die Beurteilung von Persönlichkeitsmerkmalen bei bestimmten Körperformen zuverlässig vorherzusagen. Am besten funktionierte dies für die Eigenschaften Extraversion, Gewissenhaftigkeit und Offenheit. „Unsere Forschung zeigt, dass die Menschen auf ein breites Spektrum an Persönlichkeitsmerkmalen schließen, indem sie nur die körperlichen Merkmale eines bestimmten Körpers betrachten“, sagt Studienautor Ying Hu von der University of Texas in Dallas.

Je 70 männliche und weibliche realistische dreidimensionale Körpermodelle wurden von 76 Studenten aus zwei Blickwinkeln betrachtet. Anschließend ordneten diese den Modellen aus einer Liste von 30 typischen Eigenschaften Persönlichkeitsmerkmale zu. „Unseres Wissens ist dies die erste Studie, die die Rolle der Körperform – über Körpergröße und Gewicht hinaus – bei der Beurteilung der Persönlichkeit von Menschen berücksichtigt“, sagt Co-Autorin Alice O‘Toole.

ZOU