Wechseljahre: Wann und wie stark die sexuelle Aktivität abnimmt

02.11.2016

Die sexuelle Aktivität lässt bei vielen Frauen mit zunehmendem Alter nach, doch wann genau das passiert und welche Rolle die Wechseljahre dabei spielen, war bislang unklar. Um mehr darüber herauszufinden, haben US-Forscher nun den zeitlichen Verlauf dieser Veränderung im Übergang zur Menopause genauer unter die Lupe genommen.
Auch im mittleren Lebensalter finden die meisten Frauen ein erfülltes Sexualleben wichtig. image.originalResource.properties.copyright

Die Forscher stellten fest, dass Frauen bis zu 20 Monate vor ihrer letzten Periode keine Veränderungen in ihrem Sexualleben bemerkten. Ab diesem Zeitpunkt bis ein Jahr nach ihrer letzten Blutung verringerte sich ihre sexuelle Funktion dann jedoch um etwa 2 Prozent pro Jahr. Der Begriff der sexuellen Funktion umfasst viele verschiedene Aspekte der Sexualität, zum Beispiel die Lust auf Sex, die sexuelle Erregbarkeit oder das Feuchtwerden der Scheide. Insgesamt hielt die Abnahme bis zu fünf Jahre nach der letzten Periode an, verlangsamte sich jedoch, berichten die Forscher online in der Fachzeitschrift Menopause. Bei schwarzen Frauen war der Rückgang geringer, bei Japanerinnen war er stärker als bei weißen Frauen. Bei Frauen, deren Gebärmutter entfernt wurde, nahm die sexuelle Funktion im Vorfeld der OP nicht ab, danach jedoch ebenfalls.

Obwohl die Wechseljahre oft mit Symptomen wie Scheidentrockenheit, Depressionen und Ängsten einhergehen, erklärten diese Faktoren nicht den Effekt von Menopause oder Operation auf die sexuelle Aktivität, schreiben die Forscher. Das Problem einer Abnahme der sexuellen Funktion sei ernst zu nehmen, da immerhin 75 Prozent der Studienteilnehmerinnen im mittleren Alter von sich sagten, dass ihnen Sex mittel bis sehr wichtig sei.

Ärzte müssten mit ihren Patienten offen über deren Probleme beim Sex sprechen, sagt auch Dr. JoAnn Pinkerton von der North American Menopause Society. Schließlich gebe es viele Möglichkeiten, die Frauen helfen können, ihr Sexualleben im Übergang zur Menopause und danach beizubehalten oder zu verbessern. Ein Beispiel dafür seien etwa Medikamente, die gegen Scheidentrockenheit helfen.

HH