Weichmacher beeinträchtigen die Fruchtbarkeit

ZOU | 28.12.2023

Weichmacher, die in vielen Kunstoffen enthalten sind – sogenannte Phthalate – können die Wahrscheinlichkeit verringern, dass eine Schwangerschaft eintritt. Dies ist das Nebenergebnis einer Studie, in der ursprünglich die Wirkung von Aspirin in der Schwangerschaft untersucht wurde.
Weichmacher können nicht nur in offensichtlichen Kunststoffprodukten wie Plastikbesteck oder Kinderspielzeug stecken, sondern unter anderem auch in Kosmetik. image.originalResource.properties.copyright

Phthalate, deren Abbauprodukte im Urin der Frauen nachgewiesen wurden, waren mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit für den Eintritt einer Schwangerschaft verbunden, berichtet ein Forschungsteam in dem Fachblatt „Environmental Health Perspectives“. Auf das Risiko für eine Fehlgeburt hatten Phthalate hingegen keinen Einfluss.

In der Studie wurde außerdem ein Zusammenhang zwischen Phthalaten und Veränderungen der Fortpflanzungshormone sowie erhöhten Entzündungswerten und Anzeichen für Zellstress nachgewiesen. Frauen mit höheren Phthalatspiegeln hatten während des Menstruationszyklus einen niedrigeren Östradiolspiegel und einen höheren Anteil an follikelstimulierendem Hormon. „Dieses Profil – Östradiol bleibt niedrig und follikelstimulierendes Hormon hoch – ist etwas, das wir bei Frauen mit Eierstockinsuffizienz beobachten, was sowohl mit zunehmendem Alter als auch aufgrund einiger anderer Faktoren auftreten kann. Der Eisprung verläuft einfach nicht mehr so gut wie früher“, erklärte Prof. Carrie Nobles von der Universität Massachusetts Amherst.

In der Schwangerschaftsstudie war der Effekt von niedrig dosiertem Aspirin auf die Lebendgeburtenrate bei 1.228 Teilnehmerinnen während sechs Menstruationszyklen untersucht worden, während die Frauen versuchten, schwanger zu werden. „Wir konnten uns einige Umweltbelastungen wie Phthalate ansehen und haben gesehen, wie diese sich darauf auswirken, wie lange es dauert, schwanger zu werden“, sagte Nobles.

Phthalate sind in Produkten wie Shampoo, Make-up, Vinylböden, Spielzeug und medizinischen Geräten enthalten. Menschen nehmen sie über Nahrungsmittel und Flüssigkeiten auf, die mit Phthalat-haltigen Produkten in Kontakt gekommen sind. In Europa sind bestimmte Phthalate verboten bzw. in ihrer Verwendung stark eingeschränkt, während es in den USA keine formellen Verbote gibt.

Quelle: DOI 10.1289/EHP12287