Welche Ernährung ein langes Leben ermöglicht

ZOU | 02.05.2022

Welche Lebensmittel tragen dazu bei, möglichst lang zu leben? Wann sollte man am besten essen, und wie viele Kalorien dabei aufnehmen? Antworten auf diese Fragen haben Forscher in der Fachzeitschrift „Cell“ zusammengetragen, indem sie wissenschaftliche Studien aus einem ganzen Jahrhundert auf Zusammenhänge zwischen der Ernährung und dem erreichten Alter untersucht haben.
Öfter mal Fisch statt Fleisch auf dem Teller wertet die Ernährung auf. image.originalResource.properties.copyright

Zu einer „Langlebigkeitsdiät“ gehören mehrere Aspekte: eine moderate bis hohe Aufnahme hochwertiger Kohlenhydrate, wenig, aber ausreichend Protein vorzugsweise aus pflanzlichen Quellen und pflanzliche Fette, die etwa 30 Prozent des Energiebedarfs decken. Ideal ist es, innerhalb eines Zeitfensters von elf bis zwölf Stunden zu essen, so dass es täglich zu einer längeren Esspause kommt. Außerdem hilft eine fünftägige Fastenperiode alle drei bis vier Monate, um Risikofaktoren wie eine Insulinresistenz oder Bluthochdruck zu minimieren.

Professor Valter Longo von der Universität South California beschrieb, wie eine Ernährung für ein langes Leben aussehen könnte: „Viel Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und Gemüse; etwas Fisch, kein rotes Fleisch oder verarbeitetes Fleisch und sehr wenig weißes Fleisch; wenig Zucker und Weißmehl, viel Nüsse und Olivenöl und etwas dunkle Schokolade.“

Die von den Forschern vorgeschlagene Langlebigkeitsdiät ähnelt in vielen Punkten der mediterranen Ernährungsweise, die typisch für Regionen in Italien, Japan und Kalifornien ist, wo besonders viele hochbetagte Menschen leben. Dort ist eine weitgehend pflanzliche Ernährung mit viel Fisch üblich, die relativ wenig Protein enthält. Die Ernährungsweise sollte aber immer individuell an Geschlecht, Alter, Gesundheitszustand und Genetik angepasst sein. Zum Beispiel benötigen Menschen über 65 Jahre mehr Protein, um einem Verlust an fettfreier Körpermasse entgegenzuwirken. Für Menschen unter 65 seien höhere Proteinmengen dagegen nicht optimal, sagte Longo.

Quelle: DOI 10.1016/j.cell.2022.04.002