Weniger Zucker in Fertigprodukten könnte Millionen Krankheitsfälle verhindern
Dr. Karen Zoufal | 03.09.2021
In den USA gibt es eine Initiative zur Reduzierung von Salz und Zucker in verpackten Lebensmitteln und Getränken (National Salt and Sugar Reduction Initiative, NSSRI). Eine Umsetzung der von der Initiative formulierten Ziele würde im Laufe des Lebens von Erwachsenen in den USA 2,5 Millionen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, knapp eine halbe Million Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und 750.000 Diabetesfälle verhindern.
Das hätte einen enormen wirtschaftlichen Nebeneffekt: Den Berechnungen zufolge würden binnen zehn Jahren 4,3 Milliarden US-Dollar an Gesundheitskosten eingespart. Über die Lebenszeit der aktuellen erwachsenen Bevölkerung würde sich das auf 118 Milliarden US-Dollar summieren. Berücksichtigen die Forscher auch indirekte Kosten wie Produktivitätsverluste durch die betreffenden Erkrankungen, so steigen die Einsparungen auf 161 Milliarden US-Dollar. Selbst die teilweise Einhaltung der Vorgaben könnte erhebliche gesundheitliche und wirtschaftliche Vorteile bringen.
Die Forscher appellieren an die Politik, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Dr. Siyi Shangguan vom Massachusetts General Hospital sagte: „Die Reduzierung des Zuckergehalts von kommerziell zubereiteten Lebensmitteln und Getränken wird größere Auswirkungen auf die Gesundheit der Amerikaner haben als andere Maßnahmen zur Zuckerreduzierung, wie etwa die Einführung einer Zuckersteuer, die Kennzeichnung von zugesetztem Zucker oder ein Verbot zuckerhaltiger Getränke in Schulen.“
Quelle: DOI: 10.1161/CIRCULATIONAHA.121.053678