Wenn Hirndoping nach hinten losgeht

14.11.2014

Um für einen Test oder eine schwierige Aufgabe in Top-Form zu sein, greifen manche Menschen zu Mitteln, die der Gehirnleistung auf die Sprünge helfen sollen. Britische Forscher fanden jetzt jedoch heraus, dass sich der gewünschte Effekt ins Negative verkehren kann.
Für Menschen, deren Hirnleistung schon auf einem Optimum ist, sind Mittel zum Hirndoping eher nachteilig. image.originalResource.properties.copyright

Demnach müssen gesunde Menschen damit rechnen, dass durch die Einnahme des Wirkstoffs Modafinil die geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigt wird. Modafinil ist eigentlich ein Mittel, das bei Menschen mit Narkolepsie, einer Schlafstörung, die mit plötzlichen Schlafattacken einhergeht, zum Einsatz kommt. Da es wach hält und die Konzentration fördert, wird es seit einiger Zeit jedoch auch als Mittel zum Hirndoping missbraucht.

In einem Test mit jungen Erwachsenen, bei dem Sätze schnell und akkurat ergänzt werden sollten, verminderte sich durch das Modafinil die Fähigkeit, in einer angemessenen Zeitspanne zu reagieren. „Erfordert eine Aufgabe eine sofortige Reaktion, scheint das Mittel lediglich die Reaktionszeit zu erhöhen, ohne dabei die geistige Leistungsfähigkeit zu verbessern“, sagt Dr. Ahmed Dahir Mohamed von der University of Nottingham.

In einer anderen Studie hatte der Wissenschaftler nachweisen können, dass sich die Fähigkeit, kreative Lösungen für ein Problem zu finden, bei Teilnehmern, die zu Beginn der Studie nicht besonders kreativ waren, zwar verbesserte. Bei bereits kreativen Personen ging diese Fähigkeit jedoch zurück, wenn sie das Mittel einnahmen. Dies stimme mit früheren Untersuchungen überein, die nahelegen, dass Psychostimulanzien für Menschen, deren Hirnleistung schon auf einem Optimum ist, eher nachteilig sein können, so der Forscher. All jenen, die etwas für ihre geistige Leistungsfähigkeit tun möchten, empfiehlt der Wissenschaftler ein ganz natürliches Hirndoping: eine gesunde Ernährung und Achtsamkeit. Davon könnten insbesondere Jugendliche profitieren, deren Gehirne sich noch stark entwickelten.

HH