Wer auf der Seite schläft, schnarcht seltener

07.04.2016

Millionen Deutsche tun es: Schätzungsweise jeder zweite Mann und jeder vierte Frau schnarchen. In vielen Fällen ist das Schnarchen zwar nervig, vor allem für Partner oder Partnerin, aber harmlos. Was dagegen hilft und wann Schnarchen ernst genommen werden sollte, lesen Sie hier.
Schnarchen ist vor allem für den Bettnachbarn unangenehm. image.originalResource.properties.copyright

„Gefährlich wird es, wenn der Schnarcher unter Atemaussetzern, einer sogenannten Schlafapnoe, leidet“, sagt Heike Sander, Landeschefin der Barmer GEK in Niedersachsen und Bremen. „Um ein Ersticken zu verhindern, löst die verminderte Sauerstoffzufuhr zwar reflexartig eine Weckreaktion aus. Das aber wiederum kann zu Schlafstörungen führen“, so Sander. Viele Betroffene sind deshalb unausgeschlafen, schnell erschöpft und leiden unter Konzentrationsstörungen. Das Schlaganfall-Risiko erhöht sich. Beim Verdacht auf eine Schlafapnoe sollte auf jeden Fall ein Arzt eingeschaltet werden. In einigen Fällen ist sogar ein Check in einem Schlaflabor notwendig, um Klarheit über Krankheitsbild und Behandlungsmöglichkeiten zu bekommen.

Aber meistens ist Schnarchen harmlos und Betroffene müssen keine medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Inzwischen gibt es auch ein großes Angebot an unterschiedlichen Hilfsmitteln in der Apotheke. Besonders bewährt hat sich laut Sander das Schlafen in einer erhöhten Kopfposition. Wer kein Bett mit verstellbarem Kopfteil hat, legt mehrere Kopfkissen übereinander. Auf der Seite statt auf dem Rücken schlafen, denn die Seitenlage fördert die Atmung durch die Nase. Gut ist es auch, etwa zwei Stunden vor dem Schlafengehen keinen Alkohol mehr zu trinken. Die Ursachen für das nächtliche Schnarchen sind unterschiedlich. Manchmal liegt es an anatomischen Veränderungen wie etwa einer vergrößerten Zunge oder einem kurzen Unterkiefer, manchmal einfach nur an einem Schnupfen. „Aber auch Übergewicht, Alkohol, die Einnahme von Schlafmitteln oder das Schlafen auf dem Rücken können Schnarchen auslösen“, erklärt Heike Sander.

Barmer GEK/NK