Chili-Studie: Wer scharf isst, lebt länger
06.08.2015
Regelmäßig scharf gewürzte Mahlzeiten zu essen, könnte das Leben verlängern - das hat ein internationales Forscherteam der Chinese Academy of Medical Sciences herausgefunden. "Die Ergebnisse sind völlig neu", sagt Studienautor Lu Qi von der Harvard T.H. Chan School of Public Health. “Unsere Studie zeigt, dass es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen scharfem Essen und Sterblichkeit gibt." Dafür beobachteten sie sieben Jahre lang die Essgewohnheiten von knapp einer halbe Million Chinesen zwischen 30 und 79 Jahren. Das Ergebnis: Studienteilnehmer, die ein- bis zweimal pro Woche scharfe Mahlzeiten aßen, hatten ein um zehn Prozent geringeres Risiko als Nicht-Scharfesser, innerhalb des Beobachtungszeitraums zu sterben. Wer mindestens dreimal pro Woche zu scharfen Gewürzen griff, hatte sogar ein um 14 Prozent geringeres Risiko, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift The BMJ.
Vor allem das Risiko, an Herz- und Atemwegserkrankungen oder Krebs zu sterben, war bei Scharf-Essern geringer. An der Langzeitstudie nahmen Chinesen aus zehn unterschiedlichen Städten und ländlichen Regionen teil. Der Zusammenhang von scharfem Essen und Sterblichkeit war bei Männern und Frauen gleichermaßen vorhanden. Wer allerdings regelmäßig Alkohol trank, profitierte von dem positiven Effekt weniger. Die Forscher weisen jedoch darauf hin, dass auch der Lebensstil oder die generellen Essgewohnheiten der Menschen, die gerne scharf essen, für das Ergebnis verantwortlich sein könnten. So sei es in der chinesischen Küche üblich, beim Kochen mit Chilis mehr Öl zu verwenden oder zu scharfen Gerichten stets kohlenhydratreiche Nahrungsmittel wie Reis zu servieren.
NK