WHO: Über 700 Millionen Menschen mit unbehandeltem Bluthochdruck

Pharmazeutin Helan Omar  | 30.08.2021

Weltweit hat sich die Anzahl der Menschen mit Bluthochdruck fast verdoppelt. Mehr als die Hälfte der Erkrankten erhalten keine Medikamente, so neue Studienergebnisse der WHO und des Imperial College London.
Wenn Ärzte Bluthochdruck feststellen, lässt er sich meistens gut therapieren. image.originalResource.properties.copyright

Seit 1990 hat sich die Anzahl der Menschen mit Bluthochdruck weltweit auf 1,28 Milliarden verdoppelt. Davon erhalten insgesamt 720 Millionen nicht die Medikamente, die sie benötigen.

Dies fanden Ärzte und Forscher heraus, die Daten zur Blutdruckmessung und Behandlung von 1999 bis 2019 auswerteten. Dazu werteten sie Daten von über 100 Millionen Menschen in 184 Ländern zwischen 30 und 79 Jahren aus. Es handelt sich dabei um eine der bisher umfassendsten Studien zu Bluthochdruck.

Um die Behandlung von Bluthochdruck zu optimieren, hat die WHO eine neue Leitlinie zur Behandlung von Bluthochdruck veröffentlicht. In dieser Leitlinie finden Ärzte nicht nur Empfehlungen für das passende Medikament, sondern auch Zielwerte und wann Nachkontrollen sinnvoll sind.  

Darüber hinaus rät Dr. Bente Mikkelsen, Direktorin der Abteilung für nichtübertragbare Krankheiten, zu „Förderung einer gesünderen Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität sowie eine strengere Kontrolle von Tabakprodukten“.

Bluthochdruck gehört zu den häufigsten Todesursachen, weil er das Risiko für Herz-, Gehirn- und Nierenerkrankungen erhöht. Die Diagnose erfolgt durch Messung des Blutdrucks. Wenn Ärzte Bluthochdruck rechtzeitig feststellen, lässt er sich in der Regel gut behandeln.

Quelle: DOI 10.1016/S0140-6736(21)01330-1