Wie denken Deutsche über Superfoods?

Natascha Koch | 01.12.2020

70 Prozent der Deutschen kennen den Begriff „Superfood“. Etwa die Hälfte glaubt, dass sie gesundheitsfördernd seien. Gesundheitsrisiken halten nur acht Prozent der Teilnehmer beim Verzehr von Superfoods für wahrscheinlich. Dies geht aus einer bundesweiten Befragung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hervor.
Chiasamen, Goji Beeren & Co sind den meisten Deutschen ein Begriff. image.originalResource.properties.copyright

In Deutschland hatten etwa 70 Prozent der Befragten schon von „Superfoods“ gehört. Etwa die Hälfte der Umfrageteilnehmer sprach diesen Lebensmitteln einen hohen gesundheitlichen Nutzen zu, etwa aufgrund enthaltener Vitamine, einer allgemein positiven Wirkung auf den Körper oder einer Stärkung des Immunsystems. Ungefähr zwei von fünf hielten die gesundheitlichen Vorteile von Superfoods für wissenschaftlich belegt.

Ein Drittel der Befragten aß mindestens einmal pro Woche Superfoods. Fast 40 Prozent aßen dagegen gar keine. Oft werden importierte Lebensmittel wie Chiasamen, Goji-Beeren und Quinoa als Superfoods bezeichnet. Heimische Lebensmittel sind aber häufig genauso gesund: Zum Beispiel sind schwarze Johannisbeeren aufgrund ihres hohen Vitamin-C-Gehalts eine Alternative zu Goji-Beeren, und Leinsamen stehen mit ihrem hohen Gehalt an Proteinen und Omega-3-Fettsäuren Chiasamen in nichts nach.

Superfoods können riskant sein

„Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung bleibt die beste Grundlage, um gesund zu bleiben. Dies kann durch den Verzehr importierter Superfoods ebenso unterstützt werden wie durch den Verzehr von lokalem Obst und Gemüse“, sagte BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel.

Nur acht Prozent der Befragten glaubten, dass Superfoods gesundheitliche Risiken bergen können. Bestimmte Inhaltsstoffe und Verunreinigungen können jedoch bei übermäßigem Verzehr gesundheitsschädlich sein: Einige Superfood-Produkte bestehen aus pflanzlichen Extrakten oder Zubereitungen und können potenziell konzentrierte schädliche Substanzen enthalten. Das Fehlen von Standards bei Extraktionsverfahren oder unzureichende Daten aus Studien können die Bewertung des Gesundheitsrisikos solcher Produkte erschweren. Aus diesem Grund bieten sie nicht unbedingt die Vorteile der Pflanzen, aus denen sie stammen.

Quelle: BfR-Verbrauchermonitor 2020