Wie lange man lebt, hängt von teilweise überraschenden Faktoren ab

ZOU | 05.10.2022

US-Forscher haben 17 zum Teil unerwartete Faktoren identifiziert, die sich darauf auswirken, wie viele weitere Lebensjahre eine ältere Person noch leben wird. Die Ergebnisse sind in dem Fachmagazin „eBioMedicine“ erschienen.
Die geistige Fitness beeinflusst die Langlebigkeit einer älteren Person. image.originalResource.properties.copyright

Anhand von Blutproben älterer Menschen sowie Fragebögen zur ihrer Gesundheit und den Lebensgewohnheiten analysierte ein Forschungsteam, welche Faktoren ein Weiterleben für zwei, fünf oder zehn Jahre vorhersagten.

Ein sehr wichtiger Vorhersagefaktor für alle drei Zeitpunkte war die körperliche Funktion, beispielsweise das Vermögen, Lebensmittel einzukaufen oder Hausarbeiten zu erledigen. Krebs oder Herzerkrankungen gehörten erstaunlicherweise nicht zu den wichtigsten Faktoren.

Für ein Weiterleben für zwei Jahre war der Hauptfaktor das „gute“ HDL-Cholesterin – allerdings nur eine Untergruppe besonders kleiner HDL-Partikel. „Das war besonders überraschend“, sagte Prof. Dr. Virginia Byers Kraus von der Duke University in Durham. „Wir nehmen an, dass diese sehr kleinen HDL-Partikel ein bestimmtes entzündungsverursachendes Molekül aus Darmmikroben am besten aus dem Kreislauf entfernen kann.“

Ein Weiterleben für fünf Jahre wurde vor allem vom Ausgangsalter bestimmt (die Studienteilnehmer waren zu Beginn mindestens 71 Jahre alt), außerdem von der geistigen Fitness. Für zehn weitere Lebensjahre war der wichtigste Faktor, ob und wie viel man im Leben geraucht hatte. Am besten schnitten erwartungsgemäß Nichtraucher ab.

„Diese Ergebnisse klären und bereichern unser Verständnis der Mechanismen, die der Langlebigkeit zugrunde liegen. Sie könnten auf geeignete Tests und mögliche vorbeugende Maßnahmen hinweisen“, sagte Kraus. Das Team arbeitet daran, die Vorhersagen weiter zu verbessern und mögliche Ziele für Behandlungen zu identifizieren.

Quelle: DOI 10.1016/j.ebiom.2022.104292