Wie sich Essen und Psyche beeinflussen

17.11.2016

Dass der Körper von einer gesunden Ernährung profitiert, ist schon länger bekannt. Doch gibt es immer mehr Hinweise darauf, dass die Ernährung auch die Seele beeinflussen kann. In der Fachzeitschrift Clinical Psychology Science beschäftigen sich daher gleich mehrere Studien mit dem Zusammenspiel von Nahrung und Psyche.
Die richtige Ernährung ist nicht nur gesund für den Körper, sondern auch für die Seele. image.originalResource.properties.copyright

Mediterrane Ernährung: In einer spanischen Studie konnten Forscher um Almudena Sanchez-Villegas von der Universität von Las Palmas auf Gran Canaria und dem Instituto de Salud Carlos III in Madrid zeigen, dass ein mediterraner Lebensstil das Risiko für Depressionen senkt. Der positive Einfluss zeigte sich für alle drei der untersuchten Faktoren – eine mediterrane Ernährung mit viel Obst und Gemüse, gesunden Fetten, Nüssen und Fisch sowie Bewegung und soziale Aktivitäten – unabhängig voneinander.

Alkohol, Zucker & Co.: In einer weiteren internationalen Studie zeigte sich, dass bei Frauen eine Ernährung mit vielen entzündungsfördernden Bestandteilen das Risiko für Depressionen erhöht. Als entzündungsfördernd gelten zum Beispiel Alkohol, Zucker oder Weißmehl.

Mikro-Nährstoffe: In einer britischen Studie von Psychologen von der University of Canterbury zeichnete sich ab, dass eine Kombination von Mikro-Nährstoffen, darunter Vitamine und Mineralstoffe, unter Umständen bei Schlafstörungen helfen könnte. Studienteilnehmer, die unter Schlafproblemen litten, berichteten von einer Besserung der Probleme, wenn sie die von den Forschern verwendete Nährstoffkombination erhielten. Auch verbesserten sich Stimmung, Stress und Ängste der Teilnehmer. Die Forscher betonen jedoch, dass die Ergebnisse aufgrund des Studiendesigns mit Einschränkungen zu werten sein und erst noch in weiteren Studien bestätigt werden müssten.

Essentielle Fettsäuren: In einer anderen Arbeit hatten sich Wissenschaftler aus China mit dem Einfluss der Ernährung auf die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung ADHS beschäftigt. Sie hatten sich den sogenannten essentiellen Fettsäuren wie Omega-6 und Omega-3 gewidmet, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Obwohl 21 Kinder mit ADHS ebenso viel dieser Fettsäuren zu sich genommen hatten wie 21 ohne ADHS, fanden die Forscher bei ersteren Anzeichen für einen Mangel an essentiellen Fettsäuren. Wurde weniger aufgenommen oder lag ein Mangel vor, seien die ADHS-Symptome stärker gewesen, berichten die Forscher. Dies werfe die Frage auf, ob Kinder mit ADHS Nährstoffe möglicherweise anders verarbeiten und mehr essentielle Fettsäuren benötigen als gesunde Kinder.

HH