Wie wirken "Potenzpillen"?

08.07.2011

Fast jeder zweite Deutsche weiß nicht, was Tabletten gegen Erektionsstörungen bewirken. Viele denken fälschlicherweise, dass sie die sexuelle Lust steigerten.
Jeder fünfte Mann über 40 Jahren bekommt im Laufe seines Lebens Erektionsstörungen. image.originalResource.properties.copyright

Von Tabletten, die helfen, wenn das Liebesleben ins Stocken gerät, hat fast jeder schon einmal gehört oder gelesen. Kein Wunder, denn in Deutschland bekommt jeder fünfte Mann über 40 Jahren im Laufe seines Lebens Erektionsstörungen. Einer aktuellen repräsentativen Umfrage zufolge denkt fast jeder Zweite, dass die Tabletten die sexuelle Lust steigern würden. Doch das stimmt nicht. Auf dem Holzweg waren 44 Prozent der Männer und sogar 50 Prozent der Frauen, wie das Marktforschungsinstitut YouGov berichtete.

Anders als häufig angenommen wird, steigern Tabletten gegen Erektionsstörungen, die sogenannten PDE 5-Hemmer, nicht die sexuelle Lust und sie lösen auch nicht automatisch eine Erektion aus. Der Urologe und Privatdozent Dr. Jürgen Zumbé ergänzt: "Damit der Penis erigiert braucht es nach wie vor den entsprechenden Reiz und die Erregung". PDE 5-Hemmer haben sich in der Behandlung von Erektionsstörungen bewährt und können vom Arzt nach einer gründlichen Untersuchung verschrieben werden.

Die Tabletten wirken, indem sie das Enzym Phosphodiesterase 5 (PDE 5) blockieren. Das Enzym würde die Erektion abbauen. Das Medikament aber fördert den Bluteinstrom in die Schwellkörper des Penis und ermöglicht so eine Erektion". Die Tabletten haben aber auch Nebenwirkungen, beispielsweise auf das Herz-Kreislaufsystem, und sind deshalb verschreibungspflichtig.

FH