Wirkstoff zur Bekämpfung der Fettlebererkrankung entdeckt

ZOU | 10.04.2024

Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung nimmt massiv zu und hat sich weltweit zur häufigsten Ursache für chronische Lebererkrankungen entwickelt. Eine koreanische Forschungsgruppe hat nun in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ einen Wirkstoff beschrieben, der sich für die Behandlung eignen könnte.
Eine Fettlebererkrankung verursacht häufig keine Symptome, erhöht aber das Risiko für schwerwiegende Erkrankungen enorm. image.originalResource.properties.copyright

Mithilfe von Tierversuchen hatte die Forschungsgruppe festgestellt, dass Mäuse ohne einen bestimmten Serotonin-Rezeptor auch bei Überfütterung keine Fettleber entwickelten. Eine Verbindung mit dem knappen Namen 11c hemmt diesen Serotonin-Rezeptor in der Leber. Sie war bei Mäusen, Ratten und Hunden wirksam: Bei Mäusen mit ernährungsbedingter Fettleibigkeit verhinderte der Wirkstoff Leberschäden. Damit ist 11c ein vielversprechender Kandidat für die Behandlung von Fettlebererkrankungen. Dr. Haushabhau Shivaji Pagire vom Gwangju Institut für Wissenschaft und Technologie sagte: „Unsere sorgfältigen Analysen haben die starke entzündungshemmende und antifibrotische Wirkung der Verbindung bestätigt.“ Über die Wirksamkeit hinaus war 11c gut verträglich und kann oral eingenommen werden. Nachdem die Tierversuche erfolgreich abgeschlossen werden, sollen nun erste klinische Studien an Menschen durchgeführt werden.

Die ernährungsbedingte Fettlebererkrankung ist mittlerweile die dritthäufigste Ursache für Lebertransplantationen und wird diesbezüglich voraussichtlich bald Hepatitis C übertreffen. Sie ist durch die Ansammlung von Fett in der Leber gekennzeichnet und kann Entzündungen und Vernarbungen des Lebergewebes verursachen, die mit der Zeit zu einem Funktionsverlust des wichtigen Organs führen.

Quelle: DOI 10.1038/s41467-024-44874-3