Zika-Virus: Spätfolgen auch bei gesunden Babys möglich
11.09.2018
Die Studie legt nahe, dass auch bei zunächst vermeintlich gesunden Babys mit neurologischen Störungen zu rechnen ist, wenn die Mutter während der Schwangerschaft eine Zika-Infektion durchlebt hat. Dies berichten die Wissenschaftler um Professorin Dr. Gülsah Gabriel vom Heinrich-Pette-Institut (HPI) in Hamburg und der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) im Fachmagazin Nature Microbiology. Die Forscher untersuchten unter anderem das Verhalten, die Gedächtnisleistung und die Gewebeveränderungen von Mäusen, deren Mütter eine milde Infektion mit dem Zika-Virus durchlebt hatten. Das Ergebnis: Scheinbar gesunde Nachkommen hatten ein höheres Risiko, im Erwachsenenalter neurologische Störungen zu entwickeln. Dies galt insbesondere für die männlichen Mäuse.
Die Untersuchungen zeigten, dass männliche Nachkommen infizierter Mütter deutlich höhere Werte des Sexualhormons Testosteron aufwiesen als Nachkommen von nicht infizierten Müttern: „Testosteron spielt eine wichtige Rolle in der embryonalen Entwicklung des Nervensystems. Daher konnten wir bei den männlichen Nachkommen infizierter Mütter stärkere pathologische Veränderungen im Hippocampus nachweisen als bei den weiblichen Tieren“, so Baumgärtner. Dies führte dazu, dass vor allem die männlichen Mäuse im Erwachsenenalter Lern- und Gedächtnisprobleme hatten. Die Ergebnisse zeigen den Forschern zufolge, wie wichtig es gerade bei zunächst unauffälligen Kindern sei, regelmäßig gezielte und geschlechtsspezifische Untersuchungen durchzuführen.
NK