Zu viel Cholesterin in der Jugend führt zu frühen Herzschäden

ZOU | 11.01.2024

Eine Untersuchung von 17-Jährigen, die bis zum Alter von 24 Jahren nachbeobachtet wurden, zeigt: Ist der Cholesterinspiegel im Jugendalter zu hoch, so kommt es häufig schon im jungen Erwachsenenalter zu Herzschäden.
Bei Jugendlichen, die sich bewegen, trägt der Sport dazu bei, die Blutfette normal zu halten. image.originalResource.properties.copyright

Erhöhte Spiegel „schlechten“ LDL-Cholesterins und des Gesamtcholesterins steigerten das Risiko für eine sichtbare Herzschädigung innerhalb von sieben Jahren um 18 bis 20 Prozent, erhöhte Triglyceride sogar um das Zwei- bis Dreifache. Das ergab die Untersuchung von 1595 Jugendlichen. Männer und Frauen waren davon gleichermaßen betroffen.

Ein normales Körpergewicht sowie ein normaler Blutdruck konnten die negativen Folgen des erhöhten Cholesterinspiegels auf das Herz nicht kompensieren. Der erhöhte Cholesterinspiegel trug etwa zu 30 Prozent zur Schädigung des Herzens bei, eine erhöhte Fettmasse und erhöhter Blutdruck indirekt zu etwa 40 Prozent, die restlichen 30 Prozent sind vermutlich auf erbliche Veranlagung und ausdauerndes Sitzen zurückzuführen.

„Medizinische Leitlinien empfehlen meist eine Cholesterinkontrolle erst im Alter von 40 Jahren. Wir sehen jedoch bereits zwei Jahrzehnte zuvor erste Anzeichen der katastrophalen Auswirkungen eines erhöhten Cholesterinspiegels auf das Herz. Das Abwarten bis zum Alter von 40 Jahren könnte dazu führen, dass jeder fünfte Erwachsene vermeidbare Herzprobleme entwickelt“, warnte Dr. Andrew Agbaje von der Universität Ostfinnland, der die Ergebnisse mit seinem Team in dem Fachmagazin „Atherosclerosis“ veröffentlicht hat.

Er erläuterte, dass vor allem Bewegungsmangel daran schuld ist: „Wir haben herausgefunden, dass langes Sitzen in der Kindheit zu 70 Prozent für den Anstieg des Cholesterinspiegels vor Mitte Zwanzig verantwortlich ist. Selbst leichte körperliche Aktivität kann einen erhöhten Cholesterinspiegel und eine Dyslipidämie vollständig umkehren.“

Quelle: DOI 10.1016/j.atherosclerosis.2023.117440