Zu viel Schlaf macht dick und krank

15.06.2018

Dass sich wenig Schlaf negativ auf die Gesundheit auswirkt, haben bereits viele Studien gezeigt. Eine neue Arbeit aus Südkorea zeigt nun: Auch zu viel Schlaf kann krank machen. Das zeigt eine Auswertung von über 133.000 Studienteilnehmern von Forschern der Seoul National University, die im Fachblatt BMC Public Health nachzulesen ist.
Forscher haben untersucht, wie sich die Schlafdauer auf die Gesundheit auswirkt. image.originalResource.properties.copyright

Den Ergebnissen zufolge hatte eine Schlafdauer von mehr als zehn Stunden pro Nacht einen großen Einfluss auf die Gesundheit: So standen mehr als zehn Stunden Schlaf pro Tag bei Männern und Frauen mit dem metabolischen Syndrom und erhöhten Triglcyerid-Werten in Zusammenhang, bei Frauen zudem mit einem größeren Taillenumfang, erhöhten Blutzuckerwerten sowie niedrigeren Werten für HDL-Cholesterin. Es zeigte sich, dass auch zu wenig Schlaf schädlich ist: Im Vergleich zu Teilnehmern, die sechs bis sieben Stunden pro Tag schliefen, hatten auch Männer, die weniger als sechs Stunden Schlaf abbekamen, eine höhere Wahrscheinlichkeit für das metabolische Syndrom und einen größeren Taillenumfang. Bei Frauen galt dies nur für den Taillenumfang.

Welche biologischen Mechanismen der Verbindung zwischen Schlafdauer und metabolischem Syndrom zugrunde liegen könnten, sei noch unklar, schreiben die Wissenschaftler. Frühere Studien hätten jedoch gezeigt, dass ein erhöhter Pegel von Hormonen, die den Appetit und die Kalorienaufnahme steigern beziehungsweise den Energieverbrauch senken, bei Menschen, die weniger als sieben Stunden pro Tag schlafen, zu einem höheren Taillenumfang und Adipositas führen könnten. Eine Einschränkung ihrer Ergebnisse ergebe sich daraus, dass die Studienteilnehmer die Schlafdauer selbst angegeben hatten. Es könne sich daher um die Zeit zwischen Ins-Bett-Gehen und Aufstehen handeln, die tatsächliche Schlafdauer oder aber die Zeit, die Teilnehmer dachten, sie hätten geschlafen. Auch sei nicht zwischen Schlaf in der Nacht und Nickerchen am Tag unterschieden worden, so die Forscher.

HH