3-in-1-Pille senkt Blutdruck effektiv

15.08.2018

Bis es gelingt, einen zu hohen Blutdruck in den Griff zu bekommen, kann es unter Umständen lange dauern. Eine neue niedrig dosierte Dreifach-Pille könnte möglicherweise in Zukunft die Therapie von Bluthochdruck revolutionieren. Das zumindest glauben Forscher, die Erfolg und Sicherheit der Wirkstoff-Kombination in einer Studie getestet haben.
Drei Wirkstoffe in einer Tablette: Die Therapie von Bluthochdruck könnte künftig einfacher werden. image.originalResource.properties.copyright

Die Dreifach-Pille senkte bei 70 Prozent der Studienteilnehmer den Blutdruck aus Sri Lanka nachweislich, während dies mit der herkömmlichen Standardbehandlung nur etwas mehr als der Hälfte gelang. An der Studie hatten 700 Patienten aus Sri Lanka mit einem Alter von durchschnittlich 56 Jahren und einem Blutdruck von 154/90 mmHg teilgenommen, die zuvor keine Therapie erhalten hatten. Mit der Dreifach-Pille verbesserte sich der Blutdruck bei einem deutlich höheren Anteil der Patienten auf 140/90 oder niedriger, wobei das Therapieziel von Diabetikern und Nierenkranken bei 130/80 gelegen habe, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift JAMA. Ihre Ergebnisse seien ein wichtiger Fortschritt, der zeige, dass die Dreifach-Pille nicht nur effektiver sei als die Standardbehandlung, sondern auch sicher, sagt Dr. Ruth Webster vom The George Institute for Global Health in Australien.

In ihrem neuen Ansatz hatten die Wissenschaftler drei Medikamente - Telmisartan, Amlodipin und Chlorthalidon - in einer einzigen Pille kombiniert, jedes mit halber Dosierung, und diese schon in einem sehr frühen Stadium zur Therapie von Bluthochdruck angewandt. Normalerweise begännen Patienten die Behandlung mit einem Medikament und einer sehr geringen Dosierung, dem mit der Zeit weitere Medikamente zugefügt würden und dessen Dosis gesteigert werde, um Therapieziele zu erreichen, so die Forscher. Das erfordere eine regelmäßige ärztliche Kontrolle, um zu sehen, ob Patienten das Therapieziel erreichten und um die Therapie entsprechend anzupassen. „Das ist nicht nur zeitintensiv, sondern auch teuer“, sagt Webster. Darüber hinaus empfänden viele Patienten den Prozess zu kompliziert und hielten sich nicht daran. Die Kombi-Pille könnte die Therapie für Patienten und Ärzte daher deutlich erleichtern, so die Hoffnung der Forscher.

HH