Von Bluthochdruck spricht man, wenn die Blutdruckwerte über 140/90 mmHg liegen.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Unter Blutdruck versteht man die Kraft, welche das Blut auf die Wände der Gefäße ausübt. Er setzt sich aus zwei Anteilen zusammen:
Unser Blutdruck schwankt sehr häufig. So muss man beachten, dass bei körperlicher Arbeit, Aufregung oder durch Genussmitteln wie Tee oder Kaffee eine kurzfristige Blutdruckerhöhung ganz normal ist. Manchmal sind die Blutdruckwerte nur in Anwesenheit des Arztes oder des Pflegepersonals erhöht (so genanntes "Weißkittelsyndrom"). Deshalb ist ein einmalig erhöhter Blutdruck noch nicht behandlungsbedürftig. Das wirkliche Vorliegen eines Bluthochdruckes wird erst nach wiederholt erhöhten Werten oder nach einer Langzeitblutdruckmessung (Blutdruckmessung über 24 Stunden) fest gemacht.
Der Bluthochdruck mit den Folgekrankheiten ist eines der wichtigsten gesundheitlichen Probleme in den Industrieländern. Sehr viele, besonders ältere Menschen, sind davon betroffen. In den meisten Fällen ist die Ursache des Bluthochdrucks unklar. Diese Form des Bluthochdrucks ist oft vererbt. Rauchen, Übergewicht, übermäßiger Alkoholgenuss und Stress fördern die Krankheitsentstehung. Ein Arzt sollte jedoch auch nach anderen "greifbaren" Ursachen suchen, besonders bei jungen Menschen. In Frage kommen dabei vor allem Erkrankungen der Nieren oder hormonelle Störungen, wie zum Beispiel eine Schilddrüsenüberfunktion. In manchen Fällen kann ein erhöhter Blutdruch auch eine Arzneimittelnebenwirkung sein, zum Beispiel durch die Pille oder durch Cortison-Präparate.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Hypertonie ist eine heimtückische Krankheit, weil sie meistens keine Beschwerden verursacht und oft zufällig oder im Rahmen von Folgeerkrankungen diagnostiziert wird. Allenfalls sehr allgemeine Symptome wie Kopfschmerzen, Ohrensausen, Herzrasen oder Sehstörungen werden bemerkt.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Eine häufige Komplikation ist die "hypertensive Krise", eine plötzliche Blutdrucksteigerung auf Werte über 230/120 mmHg. Bei solch hohen Blutdruckwerten beklagen die Betroffenen oft plötzlichen Schwindel, starke Kopfschmerzen, Herzschmerzen, unstillbares Nasenbluten. Diese stark erhöhten Blutdruckwerte müssen rasch gesenkt werden, denn es kann infolge der plötzlichen Organbelastung zu einer der folgenden Komlikationen kommen:
Bei langjährigem Bluthochdruck kann es zu folgenden Organveränderungen kommen:
Verhaltenstipps
Vor dem Beginn einer medikamentösen Therapie sollte versucht werden, den Blutdruck durch allgemeine Maßnahmen oder Ernährungsumstellungen zu senken. Dazu gehören:
Bearbeitungsstand: 30.07.2012
Quellenangaben:
Mutschler, Arzneimittelwirkungen, Wiss.Verl.-Ges., (2008), Aufl. 9 - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Ziel der Bluthochdruck-Behandlung ist, den Blutdruck dauerhaft zu senken, um das Risiko für Organschäden und deren Folgen zu minimieren.
Gelegentlich hat Bluthochdruck eine organische Ursache (sog. sekundäre Hypertonie). In diesem Fall ist es wichtig, dass der Arzt die Grunderkrankung behandelt – manchmal reicht das aus, um wieder normale Blutdruckwerte zu erreichen.
Derzeit wird empfohlen, den Blutdruck auf Werte unter 140/90 mmHg zu senken. Eine Studie (die sog. SPRINT-Studie) zeigt nun, dass viele Patienten profitieren, wenn Werte unter 120/80 mmHg angestrebt werden. Allerdings bedarf es noch einer eingehenderen Prüfung, bis diese Empfehlungen in den aktuellen Leitlinien berücksichtigt werden. So muss u.a. geklärt werden, ob und falls ja für welche Patienten diese Zielwerte infrage kommen.
Der wichtigste Faktor, um hohen Blutdruck zu senken, ist die aktive Mithilfe des Patienten. Möglicherweise müssen alte Gewohnheiten abgelegt werden. Bei leichtem Bluthochdruck reichen ein paar Veränderungen oft schon aus, um den Blutdruck auf ein normales Maß zu senken. Selbst in schweren Fällen von Bluthochdruck lohnt sich das Engagement – es kann dazu führen, dass Sie weniger Medikamente nehmen müssen.
Mit einem gesunden Lebensstil können Sie Bluthochdruck nicht nur behandeln – Sie können ihm damit auch vorbeugen!
Zusätzlich zu einem gesunden Lebensstil kann es notwendig sein, dass Sie Medikamente gegen Bluthochdruck (Blutdrucksenker) einnehmen müssen.
Blutdrucksenker können sowohl einzeln (sog. Monotherapie) als auch kombiniert zum Einsatz kommen (Kombinationstherapie). Je nach Substanzklasse senken sie auf unterschiedlichen Wegen den Blutdruck:
Jedes Medikament hat Nebenwirkungen, so auch Blutdrucksenker. Zu typischen Nebenwirkungen zählen Blutdruckabfall, Benommenheit, Magen-Darm-Beschwerden oder Hautreaktionen. Meist übersteigt der Nutzen der Blutdrucksenker jedoch die Risiken. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie starke Nebenwirkungen oder andere Auffälligkeiten beobachten.
Welche Blutdrucksenker in welcher Kombination geeignet sind, entscheidet der Arzt im Einzelfall. Dabei wird er berücksichtigen, welche Medikamente Sie bereits einnehmen und ob andere Erkrankungen bestehen, die eine Behandlung mit manchen Blutdrucksenkern ausschließen. Oft braucht es Zeit, bis die optimale Wirkstoffkombination und Dosis gefunden sind.
In der Regel steigt der Blutdruck wieder, wenn der Patient keine Blutdrucksenker mehr einnimmt. Daher ist oft eine dauerhafte medikamentöse Therapie notwendig. Damit Blutdrucksenker richtig wirken können, sollten Sie sich unbedingt an die Vorgaben Ihres Arztes halten. Ohne Rücksprache sollten Medikamente keinesfalls abgesetzt werden – andernfalls können starke Blutdruckschwankungen auftreten.
3 von 4 Patienten erzielen durch die Therapie gute Blutdruckwerte. Sind die Werte trotz Blutdrucksenker und aktiver Mithilfe des Patienten weiterhin zu hoch, liegt eine resistente Hypertonie vor (Resistenz = Widerstandsfähigkeit). Manchmal helfen hier andere Wirkstoffkombinationen und Dosiserhöhungen. Bleibt der Erfolg weiterhin aus, kann der Arzt andere Verfahren in Erwägung ziehen:
Sowohl die renale Denervation als auch die Baroreflexstimulation werden nur angewendet, wenn
Lassen Sie Bluthochdruck am besten gar nicht entstehen, sondern beugen Sie aktiv vor – zum Beispiel mit einer gesunden Ernährung und reichlich Bewegung.
© aponet.de
Letzte Aktualisierung: August 2016
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