Online-Programm schützt Jugendliche vor psychischen Erkrankungen

Elisabeth Kerler  |  18.08.2025 11:34 Uhr

Das Online-Programm „StresSOS“ wurde zur Prävention von psychischen Erkrankungen bei Jugendlichen entwickelt – mit Erfolg: Wer aktiv daran teilnahm, hatte bessere Chancen, psychisch gesund zu bleiben.

Jugendliche sitzt auf dem Sofa und ist am Smartphone. Sie blickt mäßig glücklich.
Na, mal wieder am Handy? Sie könnte gerade Fragen zu einem Modul des Online-Präventions-Programms "StresSOS" beantworten. In einer Studie half es, dass weniger Jugendliche psychische Schwierigkeiten entwickelten.
© TatyanaGl/iStockphoto

Psychische Probleme bei Jugendlichen sind keine Seltenheit – in einer Umfrage der Krankenkasse Barmer vor Kurzem war mehr als jeder zweite Jugendliche bereits von psychischen Belastungen selbst betroffen (aponet.de berichtete). Dabei wusste nicht jeder, wie und wo er Hilfe bekommen kann. Das Online-Programm „StresSOS“ setzt bereits bei der Prävention an, ist aber noch nicht für die Allgemeinheit verfügbar. 

Was ist StresSOS?

StresSOS umfasst acht Online-Einheiten, die Woche für Woche freigeschaltet wurden. Die Jugendlichen konnten per Smartphone, Tablet oder Computer auf Videos, Texte und Audios zu Stressbewältigung, Lebenskompetenzen und psychischer Gesundheit zugreifen. Zu jeder Einheit gibt es Aufgaben und Quizfragen, um das Gelernte zu festigen.

Um herauszufinden, ob das Programm funktioniert, nahmen 1.118 junge, psychisch gesunde Menschen im Alter zwischen 12 und 25 Jahren an einer Studie Teil. Die Hälfte erhielt das StresSOS-Programm, die andere Hälfte ein neutrales Vergleichsangebot. Nach einem Jahr wurden Daten erhoben und analysiert: 

  • In der Vergleichsgruppe gaben 28 Prozent an, psychische Schwierigkeiten entwickelt zu haben.
  • Mit StresSOS waren es nur 21 Prozent.
  • Betrachtete man nur die Jugendlichen, die das Programm wie vorgegeben aktiv nutzten, waren es sogar nur 14 Prozent.

Allerdings nahmen etwas mehr Mädchen und etwas mehr Schülerinnen und Schüler vom Gymnasium teil. Daher sind die Ergebnisse nur eingeschränkt zu verallgemeinern. 

Digitale Prävention kann einen Beitrag zur psychischen Gesundheit Jugendlicher leisten

„Es ist etwas Besonderes, dass wir mit unserer Studie in Schwäbisch Gmünd zeigen konnten, dass mehr psychisch gesunde Jugendliche tatsächlich psychisch gesund bleiben, wenn sie an unserem Programm teilnehmen“, betont Laya Lehner in einer Mitteilung der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd zur Veröffentlichung ihrer Doktorarbeit. Sie hat das StresSOS-Programm konzipiert und die Studie zur Wirksamkeit durchgeführt. Das Ergebnis zeige, dass digitale Prävention einen wertvollen Beitrag zur gesunden sozialen und emotionalen Entwicklung Jugendlicher leisten könne.

Quelle: urn:nbn:de:bsz:752-opus4-5729 (Studie III in der Doktorarbeit)

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