Auch ohne Abnehmen lässt sich Prädiabetes stoppen: Bewegung und Ernährung helfen, den Blutzucker zu stabilisieren und Typ-2-Diabetes vorzubeugen. Wichtiger als das Gewicht scheint die Fettverteilung zu sein. Das ist das Ergebnis einer Langzeitstudie aus Tübingen.
In der Studie der Tübinger Universitätsklinik für Diabetologie, Endokrinologie und Nephrologie nahmen 234 von gut 1100 Personen trotz eines besseren Lebensstils nicht ab, manche hatten sogar zugenommen. Dennoch war die Wahrscheinlichkeit, innerhalb von neun Jahren Diabetes zu bekommen, bei diesen Personen um 71 Prozent niedriger als ohne Lebensstiländerung. Bei denjenigen, die abgenommen hatten, war die Wahrscheinlichkeit um 73 Prozent gesunken – also etwa in demselben Ausmaß.
Das Körpergewicht allein ist nicht entscheidend
„Die Wiederherstellung eines normalen Nüchternblutzuckerspiegels ist das wichtigste Ziel zur Vorbeugung von Typ-2-Diabetes und nicht zwingend die Zahl auf der Körperwaage. Sport und eine ausgewogene Ernährung wirken günstig auf den Blutzucker, unabhängig davon, ob Gewicht reduziert wird. Gewicht zu verlieren ist hilfreich, aber unsere Daten weisen darauf hin, dass es nicht zwingend notwendig für den Schutz vor Diabetes ist“, sagte Prof. Dr. Andreas Birkenfeld, Direktor des Instituts für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen von Helmholtz Munich an der Universität Tübingen.
Auf die Fettverteilung kommt es an
Man weiß, dass Fett unter der Haut weniger schädlich ist als Fett im Inneren des Körpers. Dies hat sich in der Studie erneut bestätigt: Die Personen, deren Blutzuckerspiegel auch ohne Gewichtsabnahme wieder einen gesunden Bereich erreichten, hatten durch die Lebensstilveränderung weniger Bauchfett als diejenigen, deren Blutzuckerspiegel im erhöhten Bereich geblieben waren.
Quelle: DOI 10.1038/s41591-025-03944-9