Die Menopause stellt einen Risikofaktor für bestimmte Erkrankungen dar: Durch die sinkenden Hormonspiegel steigt das Risiko für Typ-2-Diabetes, Herz- und Lebererkrankungen. Doch es gibt Wege, dem gegenzusteuern.
Schon in den Jahren vor der letzten Monatsblutung sinkt der Östrogenspiegel. Dadurch lagern viele Frauen im Bauchraum mehr Fett ein, ihre Insulinempfindlichkeit sinkt und das Diabetes-Risiko steigt. Bei Frauen mit Typ-1-Diabetes kommt es in dieser Zeit vermehrt zu Schwankungen des Blutzuckerspiegels und einem höheren Insulinbedarf. „Viele Frauen mit Typ-1-Diabetes entwickeln in dieser Phase Merkmale eines Typ-2-Diabetes. Das nennen wir ‚double diabetes‘“, erklärte Prof. Dr. Julia Szendrödi, Präsidentin der Deutschen Diabetes Gesellschaft auf der Diabetes Herbsttagung 2025 in Mannheim.
Wechseljahre als Startpunkt für mehr Selbstfürsorge
„Wer versteht, wie sich der Körper verändert, kann gezielt gegensteuern und die Menopause als Chance nutzen. Sie ist ein Wendepunkt – und der Beginn einer neuen Stärkephase“, meint Szendrödi. Hormonersatztherapien können den Stoffwechsel zwar günstig beeinflussen, sind aber keine generelle Lösung. „Wichtiger als Hormonersatzpräparate bleibt Bewegung. Muskeltraining steigert die Insulinempfindlichkeit, senkt Blutzucker und schützt Herz und Gefäße – nachhaltig und ohne Nebenwirkungen“, so Szendrödi.
Das können Frauen für ihre Gesundheit tun
- Blutzucker, Blutfette, Blutdruck und Leberwerte regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf behandeln lassen
- Ausreichend Bewegung: mindestens 150 Minuten pro Woche sollten es sein, am besten Ausdaueraktivitäten und zusätzlich zwei- bis dreimal pro Woche gezieltes Muskeltraining
- gesunde Ernährung mit viel Gemüse, Ballaststoffen und pflanzlichen Fetten, außerdem möglichst wenig Zucker und Fertigprodukte
- genügend Schlaf
- Stress vermeiden
- bei Bedarf eine hormonelle Therapie
Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft