Erkältung

Eine Erkältungskrankheit ist eine Infektionskrankheit der oberen Luftwege, das heißt von Nase, Rachen und Luftröhre. Sie wird meist durch Viren ausgelöst und heilt in der Mehrzahl der Fälle nach einem typischen, häufig fieberlosen Verlauf nach etwa einer Woche vollständig aus.

Was ist das? - Definition
Eine Erkältungskrankheit ist eine Infektionskrankheit der oberen Luftwege, das heißt von Nase, Rachen und Luftröhre. Sie wird meist durch Viren ausgelöst und heilt in der Mehrzahl der Fälle nach einem typischen, häufig fieberlosen Verlauf nach etwa einer Woche vollständig aus.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen

  • Grippaler Infekt
  • Common Cold
  • Akute respiratorische Erkrankung
  • Akute Bronchitis

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Die Erkältungskrankheit wird meistens durch Viren, vor allem durch die so genannten Rhinoviren, in seltenen Fällen durch Bakterien ausgelöst. Die Symptome, wie z.B. Husten und Schnupfen, beginnen bereits einen, spätestens jedoch vier Tage nach der Ansteckung. Übertragen werden die Erreger über direkten Kontakt, zum Beispiel durch Händeschütteln. Oder sie werden durch Niesen in die Luft geschleudert und suchen sich so ein neues Opfer. Für das gehäufte Auftreten von Erkältungskrankheiten in den kalten Jahreszeiten gibt es Gründe: Zum einen werden die Schleimhäute der oberen Atemwege reflektorisch weniger durchblutet, wenn vor allem die Füße kurzfristig unterkühlt sind. Zum anderen trocknet die Schleimhaut durch die Heizungsluft leicht aus. Beides führt dazu, dass die Viren im Nasen-Rachen-Bereich leichter in den Körper eindringen können.
Da es von den Viren unzählige Unterarten gibt, muss sich ein erwachsener Mensch im Durchschnitt etwa drei- bis viermal pro Jahr mit immer wieder verschiedenen Erregern auseinandersetzen und kann dabei jedesmal aufs Neue erkranken.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Erste Anzeichen einer Erkältungskrankheit sind Frösteln, Halskratzen und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Es folgen meist Schnupfen, bei dem zunächst die Nase sehr stark "läuft" und später "verstopft", Husten, Heiserkeit und Schluckbeschwerden. Gelenk- und Gliederschmerzen sind häufig und typisch für eine Infektion mit Viren. Fieber dagegen ist oft nicht vorhanden oder klingt, wenn es auftritt, meist nach ein bis zwei Tagen wieder ab.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Etwa eine Woche braucht der Körper um die Erreger in Griff zu bekommen. Das heißt, dass auch die Symptome nach etwa einer Woche abgeklungen sein sollten. Dauern sie länger an, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Verläufe mit ungewöhnlich starken Muskel- und Gelenkschmerzen, mit starken Halsschmerzen, Fieber über 38,5° C oder Fieber, das länger als zwei Tage dauert, deuten auf eine Virusgrippe oder eine zusätzliche Infektion mit Bakterien hin und gehören ebenfalls in ärztliche Behandlung.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Zu unterscheiden ist die Erkältungskrankheit von einer Virusgrippe. Diese kann zwar ähnlich wie eine Erkältung verlaufen und wird deshalb oft als Grippe nicht erkannt. Sie kann aber auch weitaus schwerere Verlaufsformen annehmen und gehört in dem Fall unbedingt ärztlich behandelt.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps

  • Im Anfangsstadium der Erkältung können warme Fuß- oder Erkältungsbäder helfen. Dadurch wird reflektorisch eine Durchblutungssteigerung der Nasen- und Rachenschleimhaut erreicht, wodurch die Viren eventuell noch abgewehrt werden können.
  • Viel trinken, etwa zwei bis drei Liter Wasser, Kräutertee oder Vitaminsaft pro Tag; der Schleim wird dadurch flüssiger und löst sich besser.
  • Erkältungstees: Mischungen mit Holunder- und Lindenblüten wirken schweißtreibend, somit leicht fiebersenkend, Fenchel löst den Schleim. Honig im Tee unterstützt die schleimlösende Wirkung.
  • Ätherische Öle von Kamille, Salbei, Thymian, Menthol, oder Eukalyptus vermitteln das Gefühl einer freien Nase. Sie können als Erkältungs- oder Dampfbäder inhaliert oder als Balsam eingerieben werden. Vorsicht: Bei Säuglingen und Kleinkindern kann mit Menthol ein Atemstillstand ausgelöst werden. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach für Kinder geeignete Zubereitungen.
  • Dampfbäder: Heißes Wasser zusammen mit ätherischen Ölen in eine große Schüssel gießen, etwas abkühlen lassen, den Kopf darüber beugen, am besten mit einem Handtuch über Kopf und Schüssel, und inhalieren. Die Dämpfe fördern die Durchblutung der Schleimhäute und unterstützen so die Abwehr.
  • Die Feuchtigkeit in der Raumluft sollte hoch sein.
  • Nasenduschen mit Salzlösungen verflüssigen den Schleim. Entsprechende Behälter und Salzlösungen gibt es in der Apotheke.

Bearbeitungsstand: 27.07.2012

Quellenangaben:
Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage - Mehrle, Augenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 8.Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Erkältung: Behandlung

Die typischen Symptome einer Erkältung lassen sich gut mit Mitteln aus der Apotheke behandeln.

Husten: Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) hat in einer Leitlinie zusammengefasst, wie man Husten behandelt. Generell rät sie davon ab, Hustenlöser und -stiller gleichzeitig einzunehmen. Präparaten mit Myrtol, Thymian/Efeu- oder Thymian/Primelwurzel bescheinigt sie eine milde Linderung von Beschwerden. Die Wirkung von Hausmitteln wie Honig oder Hühnersuppe ist wissenschaftlich nicht belegt. Aber wer damit gute Erfahrungen gemacht hat, darf diese gerne ausprobieren.

Bei Bei Schnupfen & Co. bieten sich Kapseln an, die eine Mischung verschiedener ätherischer Öle hauptsächlich aus Eukalyptus-, Süßorangen- und Myrtenöl enthalten. Sie sollen den Schleim verflüssigen und so den Druck aus den Nebenhöhlen nehmen. Zu eben diesem Effekt nennen die Behandlungsleitlinien auch ein Präparat, das Eisenkraut, Enzianwurzel, Holunderblüten, Sauerampferkraut und Schlüsselblumenblüten in gepulverter Form oder als Extrakt enthält. Die Europäischen Leitlinien nennen noch Pelargonium-Extrakt als Therapieoption.

Bei verstopfter Nase helfen Wirkstoffe, die die Nasenschleimhaut abschwellen lassen, zum Beispiel zum Einnehmen oder als Nasenspray, können den Sekretabfluss ebenfalls erleichtern und die Nasenatmung verbessern. Fachleute raten jedoch, solche Präparate möglichst nur für einen begrenzten Zeitraum einzusetzen und bei Sprays auf konservierungsmittelfreie Zubereitungen zu achten.

Gegen Erkältungsschmerzen helfen Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac oder Paracetamol. Auch diese Mittel sollten nicht zu lange eingenommen werden. Auch Inhalationen mit heißem Wasserdampf können Beschwerden lindern.

Heisere tun gut daran, ihre Stimme zu schonen. Dies empfiehlt die Patientenleitlinie Halsschmerzen des Wissensnetzwerkes der medizinischen Fakultät der Universität Witten/Herdecke. Zudem täglich mindestens zwei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Die Leitlinie empfiehlt örtlich wirkende Mittel, um Halsschmerzen und Schluckbeschwerden zu lindern, die oft die Heiserkeit begleiten. Zu den wichtigsten Wirkstoffen zählen Benzocain, Lidocain sowie der auch als Hustenlöser eingesetzte Wirkstoff Ambroxol. In Lutschtabletten gibt es zudem Flubriprofen sowie Hyaluronsäure. Die Leitlinie empfielt auch den Wirkstoff Tyrothricin. Als schleimhautauskleidende Mittel kommen meistens pflanzliche Zubereitungen zum Einsatz, etwa aus Primelwurzel, Isländisch Moos oder Eibisch. Traditionell beliebt: heiße Zitrone, spezielle Kräutertees sowie das Gurgeln mit lauwarmem Salzwasser.

Fieber lässt sich mit unterschiedlichen Methoden senken. Effektiv und nebenwirkungsfrei sind Wadenwickel. Die Methode empfiehlt sich für alle Menschen ab dem sechsten Lebensmonat. Nicht angewendet werden dürfen Wickel, wenn der Patient friert, kalte Hände und Fuße hat oder unter Schuttelfrost leidet. Auch bei arteriellen Durchblutungsstörungen und Harnwegsinfekten sind Wickel tabu. Bei Säuglingen und Kleinkindern hilft es, Unterschenkel und Unterarme mit warmem Wasser zu waschen oder kurz Pulswickel anzulegen.

Auch Medikamente haben sich sowohl für Kinder als auch für Erwachsene zur Fiebersenkung bewahrt: Sowohl Paracetamol als auch Ibuprofen wirken fiebersenkend. Dabei die in der Packungsbeilage angegebene Dosierung für das Alter und das Körpergewicht des Patienten nicht überschreiten!

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