Erkältung: Warum tut es oft zuerst im Hals weh?

In den Wintermonaten haben Erkältungen Hochkonjunktur. Aber warum fangen sie eigentlich immer im Hals an und was hilft gegen die häufigsten Erkältungsbeschwerden? Antworten gibt die Neue Apotheken Illustrierte.

Junge Frau mit Halsschmerzen in der Apotheke
Gegen Erkältungsbeschwerden wie Halsschmerzen gibt es verschiedene Medikamente. Lassen Sie sich von Ihrem Apotheker beraten!
© Dan Race - Fotolia

Draußen ist es kalt und nass, drinnen erwartet einen trockene Heizungsluft. Das reizt die Schleimhäute im Nasen-Rachen-Raum und trocknet sie aus: ideale Bedingungen für Erkältungsviren. Sie greifen zuerst in der Nase und an der Rückseite des Rachens an. Während ein leichtes Naselaufen vielen anfangs gar nicht auffällt, ist das charakteristische Kratzen im Hals kaum zu ignorieren. Die meisten Menschen erkennen es als sicheres Anzeichen, dass wieder einmal eine Erkältung im Anmarsch ist.

Später kommen Schluckbeschwerden dazu, und die Stimme wird eventuell rau. Linderung versprechen dann Gurgellösungen, Sprays oder Lutschtabletten, die schmerzstillende oder lokal betäubende Wirkstoffe wie Flurbiprofen, Ambroxol oder Benzocain enthalten.

Eine desinfizierende Wirkung haben unter anderem Mittel mit Chlorhexidin. Erstmals rezeptfrei erhältlich sind in diesem Jahr Benzydamin enthaltende Medikamente, die entzündungshemmend, schmerzlindernd und leicht antibakteriell wirken. Wer lieber auf Pflanzen in Form von Gurgellösungen zurückgreift, ist mit Zubereitungen aus Salbeiblättern oder Kamillenblüten gut beraten.

Sekret lösen, Schleimhäute abschwellen

Fast gleichzeitig mit den Halsschmerzen beginnt bei einer Erkältung der Schnupfen. Wenn sich die Erkältungsviren in der Nase einnisten, versucht der Körper, sie durch vermehrte Schleimproduktion loszuwerden. Die geschwollenen Schleimhäute kann man mit abschwellenden Nasensprays oder -tropfen behandeln, die beispielsweise Xylometazolin, Oxymetazolin oder Tramazolin enthalten. Ist die Nase verstopft, lösen Inhalationen mit ätherischen Ölen oder Nasenspülungen mit Meerwasser die Sekrete. Dexpanthenol pflegt die gereizten Schleimhäute.

Nach ein paar Tagen kommt typischerweise ein trockener Reizhusten hinzu. Wird er quälend und verursacht er Schmerzen, können Hustenstiller eingesetzt werden, die das Hustenzentrum im Gehirn weniger reizbar machen. Sie enthalten Wirkstoffe wie Dextromethorphan und Pentoxyverin und werden in der Regel abends eingenommen, damit man ruhig schlafen kann.

Nach einer Weile geht der trockene Husten in einen produktiven über, bei dem Schleim abgehustet wird. Auswurffördernde Mittel, fachsprachlich Expektoranzien genannt, helfen dabei. Dazu zählen zum einen pflanzliche Mittel: Säfte mit Thymian oder Efeu lösen den Schleim. Ätherische Öle aus Pfefferminz- oder Eukalyptusblättern erleichtern als Inhalation oder in Kapselform das Abhusten. Zum anderen wirken die chemisch-synthetischen Mittel Acetylcystein und Ambroxol schleimlösend. Hustenlöser und Hustenstiller sollten nicht gleichzeitig eingenommen werden, sondern mit ausreichendem Abstand. Apotheker beraten dazu.

Schmerzen und Fieber lindern

Bei einem grippalen Infekt tritt außerdem häufig ein starkes Krankheitsgefühl mit Kopf- und Gliederschmerzen auf. Manchmal steigt auch die Körpertemperatur. Gegen Schmerzen helfen Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol, die zudem fiebersenkend wirken. Die Abgeschlagenheit zeigt, dass der Körper jetzt all seine Energie benötigt, um den grippalen Infekt zu bekämpfen.

Mit den Mitteln aus der Apotheke lassen sich die typischen Erkältungssymptome lindern. Die Dauer der Beschwerden kann allerdings keiner der Wirkstoffe verringern. Gönnen Sie sich daher viel Ruhe, damit Ihr Immunsystem effektiv arbeiten kann.

Johanna Magaard

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