Verstopfte Nase und Gesichtsschmerz - was bei Sinusitis hilft

Rüdiger Freund  |  05.12.2025 10:57 Uhr

Ein Schnupfen ist meistens harmlos, kann sich aber schnell zu einer schmerzhaften Sinusitis entwickeln. Wer die Unterschiede kennt, findet schneller die passende Behandlung. Dieser Überblick zeigt verständlich, welche Therapien sinnvoll sind und wann ein Arztbesuch nötig wird.

Mutter, zwei Kinder und Vater, liegen alle zusammen im Bett und putzen sich die Nase.
In vielen Fällen sind ansteckende Viren die Auslöser für Schnupfen.
© evgenyatamanenko/iStockphoto

Wenn aus einem Schnupfen mehr wird

Ein gewöhnlicher Erkältungsschnupfen nervt, vergeht aber meist von allein. Die Nase läuft, das Wohlbefinden ist gedämpft, doch nach einigen Tagen ist der Spuk vorbei. Viele Menschen greifen trotzdem auf rezeptfreie Mittel aus der Apotheke zurück, die den Alltag mit Schnupfen angenehmer machen.

Manchmal bleibt es allerdings nicht bei diesem leichten Verlauf. Häufig entzündet sich zusätzlich die Schleimhaut in den Nasennebenhöhlen. Ärztinnen und Ärzte sprechen dann von einer akuten Rhinosinusitis. Typisch sind festeres Nasensekret, eine verstopfte Nase und dumpfe Schmerzen im Gesicht, vor allem im Bereich der Wangen.

Warum die Nasennebenhöhlen so anfällig sind

Im Gesicht liegen mehrere luftgefüllte Hohlräume. Zu den Nasennebenhöhlen zählen Kieferhöhlen, Stirnhöhlen, die Siebbeinzellen und die Keilbeinhöhle. Sie stehen über schmale Gänge mit der Nasenhöhle in Verbindung und sind innen mit Schleimhaut ausgekleidet.

Schwillt diese Schleimhaut bei einer Entzündung an, kann das Sekret schlechter abfließen. Es sammelt sich in den Höhlen und löst den typischen Druckschmerz aus, der sich beim Bücken häufig verstärkt.

Schnupfen und Sinusitis. Warum Antibiotika nur selten nötig sind

In rund 70 Prozent aller Fälle steckt ein Virus hinter der akuten Sinusitis. Antibiotika helfen hier nicht, denn sie wirken ausschließlich gegen Bakterien. Erst wenn starke Schmerzen oder Fieber auftreten und Blutwerte auf eine ausgeprägte Entzündung hindeuten, empfehlen Leitlinien ein Antibiotikum. Gleiches gilt, wenn ein Abstrich bestimmte Bakterien nachweist.

Was die Selbstbehandlung wirklich erleichtert

Pflanzliche Präparate gegen Sekretstau

Damit der Schleim wieder fließen kann, empfehlen Leitlinien pflanzliche Mittel. Bewährt haben sich Kapseln mit ätherischen Ölen aus Eukalyptus, Süßorange und Myrte. Sie verflüssigen das Sekret und erleichtern den Abfluss. Ebenfalls genannt wird ein Kombinationspräparat mit Eisenkraut, Enzianwurzel, Holunderblüten, Sauerampfer und Schlüsselblumenblüten. Die Kombination aus Meerrettichwurzel und Kapuzinerkresse hat sich dank der enthaltenen Senföle bei Nasennebenhöhlenentzündung bewährt. Auch Pelargonium-Extrakt kann unterstützend wirken.

Abschwellende Mittel für kurze Zeit

Sprays oder Tabletten, die die Nasenschleimhaut abschwellen lassen, verbessern die Atmung und helfen dem Sekretabfluss. Diese Mittel sollten jedoch nur wenige Tage genutzt werden. Bei Sprays empfehlen Fachleute konservierungsmittelfreie Varianten.

Schmerzmittel und Inhalationen

Schmerzmittel wie Ibuprofen, Acetylsalicylsäure, Diclofenac oder Paracetamol lindern akute Beschwerden zuverlässig. Wichtig ist, sie nicht zu lange einzunehmen. Eine einfache Hilfe aus dem Haushalt bleibt das Inhalieren mit heißem Wasserdampf. Es befeuchtet die Schleimhäute und kann Druckgefühle reduzieren.

Wenn die Sinusitis immer wiederkehrt

Treten die Beschwerden mehr als viermal pro Jahr auf, sprechen Ärztinnen und Ärzte von einer rezidivierenden Rhinosinusitis. Hier kommen cortisonhaltige Nasensprays ins Spiel, die die Entzündung bremsen. Das gilt auch, wenn Allergien die Ursache sind. Falls die Beschwerden bleiben, kann ein operativer Eingriff helfen. Dabei erweitert der Arzt die Engstellen zwischen den Nebenhöhlen und der Nase, damit sich Sekret weniger leicht staut.

Langfristige Behandlung bei chronischer Sinusitis

Die chronische Rhinosinusitis wird ähnlich behandelt wie die wiederkehrende Form. Auch hier empfehlen Leitlinien cortisonhaltige Nasensprays. Abschwellende Sprays sind hingegen nicht geeignet. Nasenspülungen mit Salzlösungen können die Beschwerden aber deutlich lindern. Unter bestimmten Voraussetzungen ist außerdem ein Behandlungsversuch mit Antibiotika möglich. Wenn all das nicht hilft, bleibt als letzter Schritt eine Operation.

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