Warzen: Symptome, Behandlung und Tipps

Elisabeth Kerler  |  15.08.2025 12:07 Uhr

Warzen sind gutartige Hautveränderungen, die meist durch Viren entstehen – eigentlich harmlos, aber manchmal schmerzhaft, oft lästig und ansteckend. Lesen Sie, wie Warzen entstehen, welche Formen es gibt und was bei der Behandlung zu beachten ist.

Jemand pinselt sich eine Warze auf dem großen Zeh ein. Nur die Hände und der Fuß sind zu sehen.
Eine Behandlungsoption sind säurehaltige Lösungen, die auf die Warzen aufgetragen werden. Aber nicht alle Warzen sind behandlungsbedürftig.
© KatuSka/iStockphoto
Inhaltsverzeichnis

Überblick

Warzen sind gutartige, aber ansteckende Hautwucherungen, die meist durch humane Papillomviren (HPV) verursacht werden. Die Erreger gehören zwar zur gleichen Virusgruppe wie jene, die mit Gebärmutterhalskrebs in Verbindung stehen – es handelt sich jedoch um andere Typen. Gegen die harmlosen Hautwarzen wirkt die HPV-Impfung, die zur Prävention von Gebärmutterhalskrebs eingesetzt wird, nicht.

Die Viren dringen über kleinste Verletzungen in die Haut ein und regen die obersten Hautschichten zum übermäßigen Wachstum an. In Deutschland sind Warzen weit verbreitet – besonders Kinder, Jugendliche und Menschen mit geschwächtem Immunsystem sind betroffen. 

Am häufigsten treten sie an Händen, Füßen, im Gesicht oder im Genitalbereich auf. Die Übertragung erfolgt direkt, zum Beispiel beim Barfußlaufen, oder indirekt über gemeinsam genutzte Gegenstände oder feuchte Oberflächen, etwa im Schwimmbad oder in Umkleiden.

Medizinisch werden Warzen als „Verrucae“ bezeichnet. Es gibt viele Unterformen, je nach Lage, Aussehen und Erregertyp. Zu den häufigsten zählen sogenannte vulgäre Warzen, die sich meist an Händen oder Fingern befinden, Dornwarzen, die tief in die Fußsohle einwachsen und oft Schmerzen beim Gehen verursachen, Feigwarzen, die sexuell übertragbar sind und sich Genitalbereich befinden sowie Flachwarzen und Dellwarzen.

Die meisten Warzen sind harmlos und verschwinden innerhalb von Monaten oder Jahren von selbst. Trotzdem werden sie oft als störend empfunden – und manche Arten sind hochansteckend. Eine gezielte Behandlung kann helfen, sie schneller loszuwerden und die Ausbreitung zu verhindern.

Das gilt insbesondere für Feigwarzen, die durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen werden – sie sollten deshalb immer ärztlich abgeklärt und behandelt werden. Schätzungen zufolge infizieren sich bis zu 80 Prozent der sexuell aktiven Menschen im Laufe ihres Lebens mit HPV, viele unbemerkt. Jährlich gibt es in Deutschland mehrere Zehntausend Neuerkrankungen.

Symptome

Warzen sehen je nach Art und Körperstelle sehr unterschiedlich aus. Gemeinsam ist ihnen, dass sie meist kleine, begrenzte Hautwucherungen sind – oft derb, verhornt oder warzig rau. Manche sind schmerzfrei, andere können beim Gehen oder Greifen stark stören.

H3: Typische Merkmale verschiedener Warzentypen:

  • Gewöhnliche Warzen (Verrucae vulgares): raue, rundliche Knoten mit unregelmäßiger Oberfläche, meist an Händen und Fingern
  • Dornwarzen (Verrucae plantares): sitzen tief in der Fußsohle, oft schmerzhaft wie ein „Stein im Schuh“, manchmal mit dunklen Punkten (eingetrocknete Blutgefäße)
  • Flachwarzen (Verrucae planae): kleine, glatte Erhebungen – oft im Gesicht oder an den Handrücken, besonders bei Kindern und Jugendlichen
  • Dellwarzen (Mollusca contagiosa): hautfarbene, leicht glänzende Knötchen mit zentraler Delle – häufig bei Kindern, meist schmerzlos, aber ansteckend
  • Feigwarzen (Condylomata acuminata): weiche, rötliche bis bräunliche Wucherungen im Genital- oder Analbereich – oft feucht, blumenkohlartig, sehr ansteckend

Einige Warzenarten treten gehäuft auf, zum Beispiel mehrere kleine Flachwarzen. Auch Dellwarzen können in Gruppen auftreten und sich rasch ausbreiten. Daher ist es wichtig, nicht nur die Symptome, sondern auch die Verbreitung zu beobachten.

Warzen verursachen meist keine Schmerzen – Dornwarzen und gelegentlich auch Feigwarzen sind aber beim Laufen, Sitzen oder Geschlechtsverkehr unangenehm oder schmerzhaft. Manche Menschen empfinden Warzen auch als kosmetisch störend oder schambehaftet – das kann psychisch belasten.

Verlauf

Die meisten Warzen sind harmlos und verschwinden innerhalb von Monaten bis wenigen Jahren von selbst – besonders bei Kindern und Jugendlichen. Die körpereigene Abwehr bekämpft die Viren allmählich, bis sich die Haut normalisiert.

Manche Warzen können jedoch hartnäckig bleiben, sich ausbreiten oder sogar auf andere Personen übertragen – etwa beim Barfußlaufen im Schwimmbad oder durch direkten Hautkontakt. Besonders ansteckend sind Feigwarzen, aber auch Dornwarzen und Dellwarzen können leicht weitergegeben werden. Eine frühzeitige Behandlung kann helfen, das zu verhindern.

Wer Warzen hat, sollte auf enge Körperkontakte und gemeinsame Nutzung von Handtüchern oder Badeschlappen möglichst verzichten. Auch kleine Verletzungen durch Nägelkauen oder Rasieren können zur Verbreitung führen.

Möglicher Verlauf:

  • Einzelne Warzen verschwinden spontan – andere bilden sich neu.
  • Dornwarzen können beim Laufen tiefer ins Gewebe wachsen und schmerzhaft werden.
  • Feigwarzen breiten sich häufig weiter aus, wenn sie nicht behandelt werden.
  • Bei geschwächtem Immunsystem zum Beispiel nach Transplantationen oder bei HIV sind ausgedehnte Warzenformen möglich.

Warzen sind behandlungsbedürftig, wenn

  • sie nicht von selbst verschwinden oder sich vermehren,
  • sie schmerzen, bluten oder sich auffällig verändern,
  • sie im Genitalbereich (Feigwarzen) liegen,
  • Kinder unter ausgedehnten oder juckenden Dellwarzen leiden,
  • Unsicherheit besteht, ob es sich tatsächlich um eine Warze handelt.

Ursachen für die Entstehung von Warzen

Warzen entstehen durch eine Infektion mit bestimmten Viren, vor allem aus der Familie der humanen Papillomviren (HPV). Diese Viren dringen über kleine Hautverletzungen oder Risse in die oberen Hautschichten ein und regen dort das Zellwachstum an – so entsteht die typische warzige Verdickung.

Typische Übertragungswege:

  • direkter Hautkontakt, zum Beispiel beim Händeschütteln, Spielen oder barfuß Gehen
  • indirekt über gemeinsam genutzte Oberflächen, wie in Schwimmbädern, Umkleiden, auf Gymnastikmatten oder bei gemeinsam genutzten Handtüchern
  • Bei ungeschütztem sexuellen Kontakt können Feigwarzen (genitale HPV-Typen) übertragen werden.

Begünstigende Faktoren:

  • Mikroverletzungen der Haut, zum Beispiel durch kleine Schnitte oder rissige Haut
  • Feuchte Haut, etwa durch Schwitzen oder Barfußlaufen
  • Geschwächtes Immunsystem, zum Beispiel bei Kindern, chronischen Erkrankungen oder nach Medikamenten
  • Hauterkrankungen mit gestörter Schutzbarriere wie Neurodermitis

Nicht jede Kontaktperson entwickelt Warzen – eine gewisse Anfälligkeit scheint individuell unterschiedlich zu sein. 

Eine besondere Form stellen Feigwarzen (Genitalwarzen) dar, die sexuell übertragbar sind. Sie werden durch bestimmte HPV-Typen verursacht, die selbst nicht krebserregend sind – aber häufig gemeinsam mit sogenannten Hochrisiko-Typen auftreten, die das Risiko für Gebärmutterhalskrebs und andere Krebsarten erhöhen. Eine HPV-Impfung kann zwar nicht vor Warzen, aber vor den krebserregenden Typen schützen.

Diagnose

Warzen sind meist leicht an ihrem typischen Aussehen zu erkennen. Viele Betroffene stellen sie selbst fest – etwa an der Hand, am Fuß oder bei Kindern im Gesicht oder an den Armen. Dellwarzen und Dornwarzen sind ebenfalls recht charakteristisch.

Die ärztliche Diagnose erfolgt meist durch Blickdiagnose. Dermatologinnen und Dermatologen erkennen die verschiedenen Warzentypen anhand von Ort, Form, Oberfläche und Farbe. In unklaren Fällen kann ein Dermatoskop (Auflichtmikroskop) zur genaueren Beurteilung eingesetzt werden.

Bei Warzen im Genitalbereich (Feigwarzen) ist eine ärztliche Untersuchung besonders wichtig. Hier erfolgt oft zusätzlich ein Abstrich oder HPV-Test, um Hochrisiko-Typen zu erkennen und gegebenenfalls weitere Schritte wie einen Pap-Test oder eine Kolposkopie einzuleiten.

Behandlung

Nicht jede Warze muss behandelt werden – besonders bei Kindern verschwinden viele von selbst. Wenn Warzen aber schmerzhaft, störend oder ansteckend sind, kann eine gezielte Behandlung helfen, die Viren zu beseitigen und die Haut schneller zu heilen.

Behandlungsmöglichkeiten:

  • Vereisung (Kryotherapie): Warzen werden mit flüssigem Stickstoff vereist – in der ärztlichen Praxis oder mit entsprechenden Präparaten aus der Apotheke
  • Säurehaltige Lösungen oder Pflaster: Wirkstoffe wie Salicylsäure oder Milchsäure lösen die Hornschicht nach und nach ab – wichtig: tägliche Anwendung und Geduld
  • Keratolytische Mittel und Abfeilen: Kombination aus Einweichen, Auftragen und mechanischem Entfernen der oberen Schichten
  • Lasertherapie oder chirurgische Entfernung: für hartnäckige oder große Warzen, meist nur bei Bedarf
  • Immunmodulatoren oder antivirale Cremes: zum Beispiel bei Feigwarzen – immer in ärztlicher Behandlung

Es gibt verschiedenste Hausmittel, deren Wirksamkeit jedoch häufig nicht belegt ist. Teebaumöl, Knoblauch, Apfelessig oder Klebeband werden oft genannt – wissenschaftlich sind sie nicht eindeutig belegt, aber in Einzelfällen berichten Betroffene von Erfolgen. 

Sie sollten jedoch niemals an Warzen schneiden, reißen oder versuchen sie „auszudrücken“ – das kann die Viren verbreiten. Schmerzhafte Dornwarzen, Feigwarzen oder Warzen im Gesicht sollten immer ärztlich behandelt werden.

Was die Apotheke rät

  • Geeignete Mittel auswählen: Es gibt Lösungen, Tinkturen, Pflaster oder Vereisungssprays – die Apotheke hilft, das passende Produkt für Warzenart und Hautstelle zu finden.
  • Geduld mitbringen: Die Behandlung dauert oft mehrere Wochen – wichtig ist die konsequente tägliche Anwendung.
  • Haut rund um die Warze schützen: Bei säurehaltigen Mitteln hilft Vaseline oder Zinksalbe, die umliegende Haut zu schonen.
  • Nicht schneiden oder aufkratzen: Das erhöht die Ansteckungsgefahr – lieber abtragen lassen oder sanft abfeilen, wie empfohlen.
  • Eigene Utensilien verwenden: Feilen, Bimssteine oder Pflaster nicht mit anderen teilen – so wird die Ausbreitung verhindert.
  • Feigwarzen nur ärztlich behandeln: Produkte aus der Apotheke sind hierfür nicht geeignet – eine ärztliche Diagnose ist unbedingt notwendig.
  • Stärkung des Immunsystems: Die Apotheke berät auch zu unterstützenden Präparaten wie Zink oder Vitamin C – nicht zur Heilung, aber zur Abwehrunterstützung.

Kurz zusammengefasst

  • Warzen sind ansteckende, gutartige Hautveränderungen, meist durch humane Papillomviren (HPV) verursacht.
  • Je nach Typ treten sie an Händen, Füßen, im Gesicht oder Genitalbereich auf und sehen sehr unterschiedlich aus.
  • Viele Warzen verschwinden von selbst, andere benötigen Geduld oder eine gezielte Behandlung.
  • Feigwarzen sind sexuell übertragbar und sollten ärztlich abgeklärt werden.
  • Mit passenden Mitteln aus der Apotheke, guter Hygiene und etwas Ausdauer lassen sich Warzen meist wirksam behandeln.

zuletzt aktualisiert: 15.08.2025

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