Das Thema Psychische Gesundheit ist jungen Menschen wohl bekannt: Das ist ein zentrales Ergebnis der Sinus-Jugendstudie 2024/2025 der Barmer, an der 2000 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren teilgenommen haben. Etwa vier von fünf Jugendlichen wissen, wie sich psychische Erkrankungen äußern (80 %) – und 72 % kennen auch Wege, sich bei seelischem Stress selbst zu helfen.
Allerdings spielt Bildung eine große Rolle: Fast drei von vier Jugendlichen mit Bildungsnähe sind besser zum Thema Psyche informiert (74%). Dagegen sind es in bildungsferneren Lebenswelten nicht einmal zwei Drittel (63 %). Daher fordert der Barmer-Vorstandsvorsitzende, Professor Dr. Christoph Straub, gezielte Prävention, um gerade diese Gruppen besser zu erreichen.
Viele betroffen – aber kaum jemand spricht darüber
Die Studie zeigt auch: 61 % waren von psychischen Belastungen bereits selbst betroffen. Drei von vier Jugendlichen haben sie im eigenen Umfeld erlebt. Obwohl sie mit den Belastungen unter Gleichaltrigen also in der Mehrheit wären, fällt das Sprechen darüber nur wenigen leicht: Nur 38 % der Jugendlichen gab an, dass es ihnen leichtfällt, offen über ihre seelische Situation zu sprechen.
Da die Hemmschwelle hoch bleibt und das Thema oft tabuisiert wird, sieht Straub Handlungsbedarf. Jugendliche müssten mehr Unterstützung bekommen, ihre Sorgen anzusprechen – auch dann, wenn Scham im Spiel sei.
Erster Schritt zur Unterstützung: Online-Seminar „Mentale Erste Hilfe“
Ein weiteres Problem: Nicht alle Jugendlichen wissen, wo sie im Notfall Hilfe finden können. Die Barmer fordert deshalb mehr niedrigschwellige Angebote – also Unterstützungsangebote, die einfach zugänglich sind und keine großen Hürden aufbauen.
Ein erster Schritt: Die Barmer bietet bereits das kostenfreie Online-Seminar „Mentale Erste Hilfe“ an. Dort lernen Jugendliche, erste Anzeichen psychischer Belastung zu erkennen und wie sie sich selbst oder anderen helfen können.