Duftöle nicht länger als eine Stunde einatmen

30.11.2012

Ätherische Öle, wie sie in der Aromatherapie gegen Stress verwendet werden, sind Balsam für die Seele und wirken beruhigend auf das Herz-Kreislaufsystem – zumindest für eine begrenzte Zeit. Nach einer Stunde kehre sich der positive Herz-Effekt jedoch um, berichten Forscher aus Taiwan in der Zeitschrift European Journal of Preventive Care.
Der Duft von ätherischen Ölen trägt zur Entspannung bei. image.originalResource.properties.copyright

Die Forscher hatten an 100 gesunden Mitarbeitern von Spa-Zentren in Taipei, Taiwan, die Wirkung von 100 Prozent reinem Bergamottöl untersucht, das in einem Raum mit Hilfe eines speziellen Luftbefeuchters verdampft worden war. Das Ergebnis: Innerhalb der ersten Stunde sanken die Werte für Blutdruck und Puls der Studienteilnehmer, was die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren dürfte, so die Forscher. Innerhalb dieser Zeitspanne könne das ätherische Öl damit durchaus die Entspannung fördern.

Später kehrte sich dieser Effekt jedoch um. Nach zwei Stunden im Aroma-Raum waren die Blutdruckwerte der Studienteilnehmer und auch die Anzahl der Herzschläge pro Minute über den Ausgangswert hinaus angestiegen. So wohltuend Duftöle auch sind: Wer sich ätherischen Ölen länger als eine Stunde aussetze, schade damit seiner Gesundheit unter Umständen mehr, als dass er ihr helfe, schließen die Forscher aus ihren Ergebnissen.

Die jetzigen Ergebnisse bestätigen vorangegangene Forschungen des Wissenschaftsteams mit Friseuren in Taiwan. Dort hatte sich gezeigt, dass Friseure, die in ihrem Frisiersalon länger als eine Stunde ätherischen Ölen ausgesetzt waren, einen erhöhten CPR-Wert hatten, der als Entzündungs-Marker verstanden wird. Ein Marker für oxidativen Stress war ebenfalls erhöht.

hh