Angst und Depression im Kindergartenalter nicht selten

25.04.2014

Viele Erwachsene sehnen sich danach, wieder Kind zu sein – völlig sorgenfrei schien da das Leben noch. Doch weit gefehlt. Angst und Depression sind bei Kindern im Vorschulalter nicht selten, wie Leipziger Forscher jetzt herausgefunden haben.
Ein höheres Risiko für Angst und Depressionen haben solche Kinder, die negative Lebenserfahrungen, wie Misshandlung und Vernachlässigung, schon in der frühen Kindheit erlebten. image.originalResource.properties.copyright

In ihrer Studie hatten die Wissenschaftler 1.740 Kinder eines Kindergartenjahrgangs untersucht und festgestellt, dass 12 Prozent von erhöhter Ängstlichkeit und depressiver Verstimmtheit betroffen waren. Symptome können Traurigkeit, Schlafstörungen, Gereiztheit oder Spielhemmung sein. Diese sind aber nicht so augenscheinlich wie bei anderen psychischen Störungen. Wenn ein Fünfjähriger im Kindergarten z. B. wenig Interesse zeigt, sich am Spiel zu beteiligen, wird er zunächst kaum auffallen. "Die Aufmerksamkeit liegt eher auf Hyperaktivität und Aggression", weiß der beteiligte Forscher Professor Kai von Klitzing. "Wenn ein Kind jedoch dauerhaft traurig ist, nicht spielen will oder lustlos in der Ecke sitzt, sollte man genauer hinschauen." Der Grund: Betroffene Kinder hätten nachweislich ein erhöhtes Risiko, im Erwachsenenalter eine Depression zu entwickeln.

Bereits im Kindesalter gegenzusteuern, ist daher nicht nur wichtig, sondern auch von Erfolg gekrönt, wie die Leipziger Wissenschaftler zeigen konnten. In einer von ihnen entwickelten Kurzzeittherapie wurden bei allen von 30 behandelten Kindern zwischen vier und zehn Jahren in Gesprächen und im Spiel die Symptome im Vergleich zur Kontrollgruppe deutlich vermindert. Die Hälfte der Kinder war nach 25 Therapie-Sitzungen sogar völlig störungsfrei. Diese Entwicklung hielt auch über sechs Monate nach Therapieende an.

FH