Apotheker-Warnstreiks beginnen in Süddeutschland

04.09.2012

Die Apotheker in Baden-Württemberg machen ernst und starten die ersten größeren Protestaktionen: Heute Vormittag haben in einzelnen Regionen Warnstreiks begonnen, die der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) letzte Woche bereits angekündigt hatte.
Apotheker in Baden-Württemberg haben heute gestreikt. image.originalResource.properties.copyright

Betroffen von den Warnstreiks, die heute von 9 bis 12 Uhr dauerten, waren im ersten Schritt die Apotheken im Stadtbezirk Esslingen und im Bezirk Sigmaringen. "Warnstreik bedeutet dabei nicht, dass die Apotheken komplett geschlossen bleiben. Die Kunden werden, ähnlich wie im Nachtdienst, durch die Notdienstklappe bedient", sagte Carmen Gonzalez, Pressesprecherin des LAV, die die Aktion in Bad Saulgau in Oberschwaben begleitete. Gleichzeitig verteilten die Apothekenteams Informationen an die wartenden Kunden und Passanten. "An der Aktion haben sich fast 100 Prozent der Apotheken in den Regionen beteiligt, und hier in Bad Saulgau spürte ich auch bei der Bevölkerung eine große Zustimmung", berichtete Gonzalez.

Für Mittwoch, den 12. September, ruft der LAV gemeinsam mit den Apothekerverbänden im Saarland und in Rheinland-Pfalz zu ganztägigen landesweiten Protestaktionen auf, um auf den in ihren Augen unzureichenden Vorschlag des Bundeswirtschaftsministeriums in der Debatte um eine Honoraranpassung für die apothekerliche Dienstleistung aufmerksam zu machen. Die Apotheker möchten zeigen, dass sich die Arzneimittelversorgung dramatisch verschlechtern wird, wenn sie nicht ausreichend honoriert wird.

RF

Mehr zu der Diskussion um die geplante Erhöhung der Apothekenvergütung lesen Sie bei aponet.de:
Apothekenhonorar: ABDA kritisiert Berechnungsmethode
Honoraranpassung: Heftige Reaktionen der Apotheker