Arzneimittelausgaben 2014 um 9 Prozent gestiegen
30.01.2015
Hauptursachen für den Ausgabenanstieg sind die gesetzliche Absenkung des Herstellerabschlags für patentgeschützte Arzneimittel und der Einsatz innovativer Medikamente. Gleichzeitig sind Rekordeinsparungen durch Rabattverträge zu erwarten, die noch nicht in die Rechnung eingeflossen sind und das Jahresergebnis deutlich verbessern werden. Allein in den ersten drei Quartalen 2014 betrugen sie bereits mehr als 2,2 Mrd. Euro.
Als weiteren Faktor für den Ausgabenanstieg für Arzneimittel nennt der DAV-Vorsitzende Fritz Becker die Kosten innovativer Medikamente, z.B. für die Therapie von Hepatitis C: "Der Zugang zu solchen Arzneimitteln kann für Patienten lebenswichtig sein und die Versorgungsqualität der Bevölkerung insgesamt verbessern. Die Frage nach einem angemessenen Preis für diese Präparate wird die Gesundheitspolitik aber sicher weiterhin beschäftigen. Jedes neue Medikament erfordert eine Einzelfallbetrachtung." Becker weiter: "Das Honorar für die Apotheken ist 2014 weitgehend konstant geblieben, weil auch die Zahl abgegebener Packungen nicht gestiegen ist. Allerdings hat der im August 2013 eingeführte Zuschlag für Notdienste 2014 erstmals eine ganzjährige Wirkung entfaltet. Er gibt vor allem Apotheken, die auf dem Land viele Notdienste leisten müssen, eine bessere Versorgungsperspektive."
Zum Hintergrund: Laut § 3 Arzneimittelpreisverordnung werden 16 Cent zur Sicherstellung des Notdienstes aufgeschlagen, die der DAV-Notdienstfonds einzieht und ausschüttet; pro rezeptpflichtiger Packung wird ein Festzuschlag von 8,35 Euro zzgl. 3 Prozent auf den Apothekeneinkaufspreis erhoben. Die mehr als 20.000 Apotheken mit ihren 150.000 Beschäftigten erhalten somit insgesamt als Honorar etwa 16 Prozent (4,5 Mrd. Euro) der GKV-Arzneimittelausgaben, d.h. weniger als 3 Prozent der GKV-Gesamtausgaben.
ABDA/RF