Spaziergänge halten auch das Gehirn fit

Dr. Karen Zoufal | 28.07.2021

Ausdauersport wie Schwimmen, Laufen oder Radfahren sind für die Gehirngesundheit von großem Nutzen. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass es nie zu spät ist, damit anzufangen: Regelmäßiges Spazierengehen oder Tanzen wirkte sich schon nach einem halben Jahr sichtbar positiv auf Hirnstrukturen und das Erinnerungsvermögen von Studienteilnehmern aus.
Regelmäßige längere Spaziergänge verbessern nicht nur die körperliche Fitness, sondern auch die Hirngesundheit. image.originalResource.properties.copyright

Körperliche Aktivität wie Spazierengehen und Tanzen wirkte sich schon nach wenigen Monaten positiv auf die weiße Substanz des Gehirns aus, und zwar besonders auf Regionen, in denen das Alter sich stark bemerkbar macht. Unter Spaziergängern hatte sich zusätzlich das Erinnerungsvermögen spürbar verbessert – wahrscheinlich, weil Spazierengehen die Herzfrequenz etwas stärker in die Höhe getrieben hatte als das Tanzen. Bei weniger anstrengenden Aktivitäten war das Gegenteil der Fall: Bei Teilnehmern der Gruppe, die Dehn- und Gleichgewichtsübungen mit geringer Intensität durchgeführt hatten, hatte die weiße Hirnsubstanz langsam im üblichen Rahmen abgenommen.

„Die Tatsache, dass wir in einer klinischen Studie in nur sechs Monaten Ergebnisse in der weißen Substanz zeigen konnten, bedeutet, dass Sie nicht Ihr ganzes Leben trainieren müssen, um Veränderungen in Ihrem Gehirn zu erzielen“, folgerte Andrea Mendez Colmenares, Doktorandin an der Colorado State University, aus den Beobachtungen.

Das Forschungsteam hatte 180 ältere gesunde Erwachsene, die von sich selbst behaupteten, eher inaktiv zu sein, in drei Gruppen eingeteilt: Die einen trafen sich dreimal pro Woche für 40 Minuten zum Spazierengehen, die anderen zu einer Tanzstunde, und in der dritten Gruppe wurden ruhige Dehn- und Gleichgewichtsübungen durchgeführt. Zu Beginn und nach einem halben Jahr absolvierten die Teilnehmer Fitness- und Intelligenztests und unterzogen sich Hirnscans.

Quelle: 10.1016/j.neuroimage.2021.118305