Bakterium macht resistent gegen Stress

18.06.2019

Wissenschaftler haben ein Bakterium gefunden, das eines Tages als „Anti-Stress-Impfstoff“ vor den schädlichen Auswirkungen von Stress schützen könnte. Wenn Mäuse mit diesen abgetöteten Bakterien geimpft wurden, verhinderten sie das Auftreten von stressbedingten Reaktionen bei den Tieren. Nun wurde auch der dafür verantwortliche Bestandteil der Bakterien gefunden.
Auf lange Sicht macht uns Stress anfälliger für diverse Erkrankungen. image.originalResource.properties.copyright

Das harmlose Bakterium namens Mycobacterium vaccae lebt im Boden und erregt keine Krankheiten. Trotzdem könnte es für die Medizin wichtig werden, denn Mäuse waren durch die Injektion mit diesen abgetöteten Bakterien vor den schädlichen Auswirkungen von Stress geschützt.

Der Kontakt zu solchen Bodenbakterien könnte also gut für uns sein. Dies knüpft an die Annahme der „alten Freunde“ an, die davon ausgeht, der Mensch habe sich zusammen mit einer Reihe nützlicher Mikroorganismen entwickelt, und erst die fehlende Auseinandersetzung mit ihnen führe zu Allergien und Autoimmunerkrankungen. „Die Idee ist, dass Menschen, die von Farmen und einem Leben als Landwirt oder Jäger und Sammler in die Städte gezogen sind, den Kontakt zu Organismen verloren haben, die unser Immunsystem regulieren und unangemessene Entzündungen unterdrücken“, erklärt der Neuroendokrinologe Christopher Lowry. „Dadurch sind wir einem höheren Risiko für entzündliche Erkrankungen und stressbedingte psychiatrische Störungen ausgesetzt.“

Lowry spekuliert, dass die Entdeckung dazu beitragen könnte, einen „Anti-Stress-Impfstoff“ zu entwickeln, der Menschen in Extremberufen z. B. vor posttraumatischen Belastungsstörungen schützt. Ob sich die positiven Aspekte der Bakterien auch beim Menschen zeigen, muss jedoch noch nachgewiesen werden.

ZOU