Warum Bauchspeicheldrüsenkrebs so schwer zu behandeln ist

22.02.2017

Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine besonders aggressive Krebsform, die extrem schwer zu behandeln ist. Bei der Beantwortung der Frage, warum das so ist, sind Wissenschaftler aus den USA jetzt einen wichtigen Schritt weiter gekommen.
Ziel der Krebsforschung ist es, die Ursachen für die Entstehung und das Fortschreiten von Tumorzellen zu verstehen und damit die Grundlagen für verbesserte Therapien zu bilden. image.originalResource.properties.copyright

Die Wissenschaftler hatten sich dem sogenannten Stroma gewidmet, einem Stützgerüst aus Bindegewebe, das den Tumor umgibt und ihm beim Überleben und Wachsen hilft. „Man kann sich einen Tumor der Bauchspeicheldrüse wie einen großen Haferkeks mit Rosinen vorstellen“, erläutert Dr. David Tuveson von den Cold Spring Harbor Laboratories (CSHL). Die Rosinen repräsentierten das Tumorgewebe, der Haferflocken-Anteil das dichte Stroma, das 90 Prozent des Tumors ausmache. Abgesehen davon, dass diese Krebsart oft erst sehr spät entdeckt wird, ist das Stroma-Gewebe bei Bauchspeicheldrüsenkrebs wesentlich dichter als das anderer Tumore. Es wird vermutet, dass es Krebsmedikamente durch das dichte Stroma schwer haben, bis zum Tumor vorzudringen und diesen zu vernichten.

Forscher haben nun herausgefunden, dass das Stroma-Gewebe längst nicht so einheitlich ist, wie bislang gedacht. Hauptbestandteil sind die sogenannten Fibroblasten, von denen es offenbar mindestens zwei Arten gibt, die unterschiedliche Funktionen haben. Während die einen zur Bildung des dichten Stromas beitragen, produzieren die anderen eine Substanz, die mit dem Wachstum und der Vermehrung von Krebszellen sowie Gewichtsverlust bei einer Krebserkrankung im Zusammenhang steht. „Unsere Ergebnisse unterstreichen, dass das Stroma nicht einheitlich ist, sondern heterogen“, sagt Tuveson. Dies eröffne die Möglichkeit, in Zukunft nach Substanzen Ausschau zu halten, die auf ganz bestimmte Fibroblasten abzielen. So könnte Bauchspeicheldrüsenkrebs in Zukunft besser behandelt werden, hoffen die Forscher. Die Ergebnisse sind online im Fachblatt Journal of Experimental Medicine nachzulesen.

HH