Benzodiazepine: Beruhigungsmittel könnten Alzheimer begünstigen
10.09.2014
In ihrer großen Fall-Kontroll-Studie hatten die Forscher Daten von Senioren aus Quebec in Kanada, die über mehrere Jahre gesammelt worden waren, analysiert. Dabei stießen sie auf eine Verbindung zwischen der langfristigen Einnahme von Benzodiazepinen und dem Alzheimer-Risiko. Hatten Personen diese Beruhigungsmittel über drei Monate oder länger eingenommen, stieg das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, um bis zu 50 Prozent an, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift British Medical Journal. Je länger die Dauer der Therapie, desto stärker trat dieser Zusammenhang zutage. Er war deutlicher für lang wirksame Benzodiazepine als für die kurz wirksamen Varianten dieser Wirkstoffe, so die Wissenschaftler.
Welcher Natur die gefundene Verbindung ist, ob also die Medikamenten-Einnahme tatsächlich die Ursache für die größere Zahl an Alzheimer-Fällen war, sei noch nicht definitiv geklärt, so die Forscher. Allerdings deute die Tatsache, dass der Zusammenhang stärker sei, je länger das Medikament eingenommen werde, auf eine direkte Verbindung hin. Ohne Frage seien Benzodiazepine eine wichtig Therapieoption bei Angststörungen und vorübergehenden Schlafproblemen, schreiben die Wissenschaftler. Sie raten jedoch, die Einnahmedauer möglichst kurz zu halten und drei Monate nicht zu überschreiten.
HH