Auto: So gefährlich ist der Blick aufs Handy

18.06.2020

Während eines kurzen Blicks auf das Smartphone beim Autofahren können beachtliche Strecken blind zurückgelegt werden. Ein großes Risiko – nicht nur für die eigene Gesundheit und das Leben. Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) rät Verkehrsteilnehmern, sich einmal mit der Formel zu beschäftigen, mit der sich leicht ausrechnen lässt, wie lang so ein Blindflug eigentlich ist.
Wer beim Autofahren aufs Handy schaut, hat den Straßenverkehr, Radfahrer und Fußgänger nicht mehr im Blick. image.originalResource.properties.copyright

Drei Sekunden auf das Smartphone schauen im Stadtverkehr, und schon hat man etwa 42 Meter zurückgelegt, ohne den Verkehr um sich herum wahrgenommen zu haben. Mit 120 km/h auf der Autobahn werden daraus sogar 100 Meter. Dies lässt sich ganz einfach mit dem Weg-Zeit-Gesetz ausrechnen: Der zurückgelegte Weg ist das Produkt aus der Geschwindigkeit und der Zeit.

Dazu kommt, dass die Energie bei einem Aufprall bei höherer Geschwindigkeit größer ist. Aber nicht nur im Auto kann die Ablenkung durch das Handy lebensgefährlich werden, auch als Fußgänger, Fahrradfahrer oder mit einem E-Scooter können wenige Sekunden entscheidend sein.

Schon wenige Sekunden sind gefährlich

„Wir raten dringend, beim Autofahren das Handy beiseite zu legen. Denn viele Unfallverletzungen, die wir in der Notaufnahme sehen, sind durch sekundenlange Ablenkung des Fahrers entstanden“, sagt Prof. Dr. Michael J. Raschke, stellvertretender DGOU-Präsident und Direktor der Klinik für Unfall, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum Münster.

Besonders gefährdet sind Verkehrsteilnehmern zwischen 18 und 24 Jahren: 2018 waren 15,3 Prozent aller Verletzten und 11,3 Prozent aller Getöteten im Straßenverkehr in dieser Altersgruppe, obwohl sie in der Gesamtbevölkerung nur 7,6 Prozent ausmachen.

ZOU