Blutbildungsstörungen

24.05.2011

Krankhafte Bildungsstörung der im Blut vorhandenen Zellen.

Was ist das? - Definition
Krankhafte Bildungsstörung der im Blut vorhandenen Zellen.

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Ein erwachsener Mensch hat ca. 4-6 Liter Blut. Es besteht aus den Blutzellen und Plasma, einer Flüssigkeit, welche Hormone, Nährstoffe und die Blutsalze enthält. Eine ausgewogene Zusammensetzung des Blutes ist für unseren Stoffwechsel enorm wichtig.
Die Bildung aller Blutzellen findet im roten Knochenmark statt. Dieses befindet sich besonders im Skelett des Rumpfes sowie in den Enden der langen Röhrenknochen an Armen und Beinen.
Alle drei Blutzellen, die roten, weißen Blutkörperchen und die Blutplättchen entstehen aus ein und derselben sogenannten Stammzelle. Diese kann sich in jede dieser Blutzellen entwickeln.
Zu einer Blutbildungsstörung kommt es immer dann, wenn die Stammzellen zerstört werden oder entarten. Oder aber es fehlen Nährstoffe oder ähnliches, welche zur Bildung bestimmter Zellen benötigt werden:

  • So kann ein Mangel an Eisen, Vitamin B12 oder Folsäure zur Blutarmut, der Anämie führen.
  • Bei einer chronischen Nierenschwäche fehlt ein zur Bildung der roten Blutkörperchen wichtiges Hormon, Folge ist auch hier eine Blutarmut.
  • Die sicherlich bekannteste Blutbildungsstörung tritt im Rahmen einer Leukämie auf. Hier liegt eine Entartung der Stammzellen vor. Diese entwickeln sich nur noch zu weißen Blutkörperchen, den Leukozyten. Deshalb ist das Blut mit weißen Blutzellen überschwemmt, während die anderen Blutzellen kaum mehr gebildet werden.
  • Sehr selten ist die Zerstörung des Knochenmarks im Rahmen einer Medikamenteneinnahme. Man vermutet eine Art allergische Reaktion.


Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Symptome sind davon abhängig, welche Blutzellen vermindert vorhanden sind:

  • Ein Mangel an roten Blutkörperchen führt häufig zu Müdigkeit, verminderter Belastbarkeit und Hautblässe.
  • Die weißen Blutkörperchen sind für unsere Immunabwehr zuständig. Dementsprechend kann eine Häufung von Infekten oder eine sehr lange Erholungszeit nach einer Infektion auf einen Mangel an diesen Blutzellen hindeuten.
  • Fehlen im Blut die Blutplättchen, kommt es zu Störungen der Blutgerinnung. Folge können gehäuftes Nasen-, Zahnfleischbluten oder winzige Hauteinblutungen sein.


Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Zu Komplikationen kommt es meist erst, wenn die Zellzahl sehr weit abgesunken ist. Deshalb sind diese selten und können durch Bluttransfusionen oder Medikamente, welche die Blutzellbildung anregen, aufgefangen werden. In schlimmen Fällen ist eine Knochenmarkstransplantation nötig, um die Blutbildung zu normalisieren.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Abgeschlagenheit und stete Müdigkeit ist ein Symptom, welches man bei verschiedensten Erkrankungen beobachtet. So kann es beispielsweise Zeichen einer Schilddrüsenunterfunktion, einer Asthenie oder einer Depression sein.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps

  • Bei gehäuften Infekten, häufigem Nasenbluten oder steter Müdigkeit und Abgeschlagenheit sollte beim Arzt die Zusammensetzung des Blutes überprüft werden.


Bearbeitungsstand: 24.07.2012

Quellenangaben:
Mutschler, Arzneimittelwirkungen, Wiss.Verl.-Ges., (2008), Aufl. 9 - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.