Bluthochdruck: Messungen zu Hause verbessern die Kontrolle

12.09.2018

Blutdruckwerte, die in der Arztpraxis gemessen werden, stimmen nicht immer mit dem tatsächlichen Blutdruck im Alltag überein. Für eine gute Kontrolle könnte es einer neuen US-Studie zufolge hilfreich sein, den Blutdruck zusätzlich zu den Arztbesuchen regelmäßig zu Hause zu messen und diese Daten mit dem Arzt zu teilen.
Hypertoniker messen ihren Blutdruck am besten auch regelmäßig zu Hause. image.originalResource.properties.copyright

Die Wissenschaftler hatten in ihrer Pilotstudie 2.550 Bluthochdruck-Patienten Messgeräte für zu Hause zur Verfügung gestellt und festgestellt, dass schon beim dritten Arztbesuch zwei Drittel der Patienten ihren Blutdruck gut unter Kontrolle hatten. Beim sechsten Arztbesuch waren es noch immer knapp 60 Prozent. Das leichte Absinken erklären sich die Forscher damit, dass Ärzte auf die zu Hause gemessenen Werte reagiert und die Medikamente angepasst hätten. Um die ideale Dosierung zu finden, seien jedoch nicht viele Arztbesuche notwendig gewesen, so die Mediziner, die ihre Ergebnisse auf einer Tagung der American Heart Asscociation vorstellten. Am Ende der Intervention war der systolische Blutdruckwert im Schnitt um fast 17 mmHg gesunken, der diastolische um 6,5 mmHg. Ein halbes Jahr später war der Blutdruck nach Richtlinien der American Heart Asscociation bei 72 Prozent der Teilnehmer gut kontrolliert.

Die Überwachung des Blutdrucks im gewohnten Umfeld in Kombination mit Arztbesuchen gebe Ärzten einen besseren Einblick in die tatsächlichen Blutdruckwerte eines Patienten, meinen die Forscher. So könnten Phänomene wie der sogenannte Weißkittel-Effekt, bei dem die in der Praxis gemessenen Werte höher sind als im Alltag, vermieden werden. Bei manchen Patienten sei es auch umgekehrt: Sie hätten in der Arztpraxis niedrige, aber im Alltag höhere Werte. Mit den realistischeren Werten ließe sich der Blutdruck besser einstellen. Dies wiederum könne sich auch bei den Kosten bemerkbar machen, weil weniger Arztbesuche nötig seien, es weniger häufig zu Notfällen käme und weniger Medikamente benötigt würden.

HH