Aufblasbare Therapie: Blutdruckmanschette schützt den Herzmuskel

12.01.2012

Bereits das mehrfache Aufblasen einer Blutdruckmanschette am Unterarm scheint das Herz vor einer Operation an der Herz-Lungen-Maschine zu schützen. Das behaupten Forscher der Universität Duisburg-Essen.
Bei einer Operation am Herzen könnte künftig eine aufblasbare Blutdruckmanschette zur Standardtherapie gehören. image.originalResource.properties.copyright

In ihrer Studie haben die Wissenschaftler zwölf Patienten vor einer Bypass-Operation untersucht. Diese wird am offenen Herzen durchgeführt. Den Patienten wurde direkt vor der Operation eine Blutdruckmanschette an den Unterarm angelegt, die dreimal für jeweils fünf Minuten den Blutfluss aus dem Arm zum Herzen unterbunden hat. Nach der Operation wurde in Blutuntersuchungen die Menge des Eiweißes Troponin I bestimmt, das bei Herzmuskelschäden ins Blut freigesetzt wird. Die Patienten, bei denen die Blutdruckmanschette angelegt worden war, hatten niedrigere Troponin-Spiegel, als die Vergleichspatienten. Das deutet auf eine geringere Schädigung des Herzmuskels während der Operation hin.

Die Experten erklären, dass durch die kurzfristige Minderdurchblutung das sogenannte STAT5-Signal, ein molekulares Schutzsignal, aktiviert wird. STAT-Signale verringern das Ausmaß eines Herzinfarktes. Das konnten die Forscher in Experimenten mit Gewebeproben von Herzinfarkt-Muskeln beweisen. Künftig, so die Forscher, könnte das Herz von Patienten, die eine Herzoperation vor sich haben, durch diese recht einfache Maßnahme geschützt werden.

KK