Blutdrucksenker am besten vor dem Schlafen nehmen

Dr. Karen Zoufal | 12.05.2021

Menschen mit Bluthochdruck, die ihre Medikamente vor dem Schlafengehen einnehmen, haben einen besser kontrollierten Blutdruck und ein signifikant niedrigeres Risiko für einen vorzeitigen Tod oder Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems. Im Vergleich zur Einnahme am Morgen war das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzinsuffizienz und weitere Erkrankungen bei Patienten, die ihre Medikamente vor dem Schlafengehen einnahmen, fast halbiert.
Blutdrucksenker werden am besten am Abend vor dem Zubettgehen eingenommen. image.originalResource.properties.copyright

Menschen mit Bluthochdruck, die ihre Medikamente vor dem Schlafengehen einnehmen, haben einen besser kontrollierten Blutdruck und ein signifikant niedrigeres Risiko für einen vorzeitigen Tod oder Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems. Im Vergleich zur Einnahme am Morgen war das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzinsuffizienz und weitere Erkrankungen bei Patienten, die ihre Medikamente vor dem Schlafengehen einnahmen, fast halbiert.

Bluthochdruck in der Nacht ist besonders gefährlich

Professor Ramón C. Hermida, Direktor des Bioengineering and Chronobiology Labs an der Universität Vigo in Spanien, leitete das Projekt. Er sagte: „Die Ergebnisse […] des Hygia-Projekts weisen darauf hin, dass der durchschnittliche Blutdruck im Schlaf und der Blutdruckabfall in der Nacht die wichtigsten Marker für das kardiovaskuläre Risiko sind.“ Er rät zu einer ambulanten Blutdrucküberwachung rund um die Uhr, um eine echte arterielle Hypertonie zu diagnostizieren und das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu bewerten. „Darüber hinaus sind sowohl die Senkung des durchschnittlichen systolischen Blutdrucks im Schlaf als auch die Erhöhung des relativen Blutdruckabfalls in der Schlafphase ein wesentlicher Schutzfaktor“, so Hermida weiter.

Die Hygia-Chronotherapie-Studie ist die größte Studie, die den Einfluss der Tageszeit auf die Therapie von Bluthochdruck beleuchtet. 19.084 Patienten wurden in zwei Gruppen eingeteilt, die ihre Tabletten entweder beim Aufwachen oder vor dem Schlafengehen einnahmen. Die Patienten wurden über durchschnittlich mehr als sechs Jahre hinweg beobachtet.