Brustkrebs: Lymphknoten-OP nicht immer nötig

03.02.2015

Bei welcher Brustkrebspatientin müssen alle Lymphknoten entfernt werden, bei welcher nicht? Diese Frage ist nicht immer einfach zu beantworten. Ultraschall-Untersuchungen könnten hier einen Hinweis geben, wie Forscher aus den USA jetzt nachgewiesen haben.
Vor einer Brustkrebs-OP erhalten viele Patientinnen bereits eine Chemotherapie. image.originalResource.properties.copyright

Nicht bei allen Frauen, bei denen Lymphknotenmetastasen in den Achsellymphknoten gefunden werden und die vor einer Operation eine Chemotherapie erhalten haben, müssten sämtliche Lymphknoten entfernt werden. Dies berichten Forscher um die Chirurgin Judy C. Boughey von der Mayo Clinic in Rochester in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology. Vielmehr könnten wiederholte Ultraschall-Untersuchungen Aufschluss darüber geben, wie erfolgreich eine Chemotherapie verlaufen ist. Die Schallwellen könnten Chirurgen demnach einen Hinweis darauf geben, ob nur ein paar wenige Lymphknoten der Achsel entfernt werden müssten, um sie auf Krebs zu testen, oder alle, erläutern die Forscher. Dies könnte Patientinnen, deren Wächterlymphknoten frei von Krebs sind, die Entfernung aller Achsellymphknoten ersparen.

Stellten Ärzte in der Vergangenheit fest, dass bei einer Brustkrebspatientin auch die Lymphknoten der Achsel betroffen waren, wurden routinemäßig alle Lymphknoten entfernt, berichten die Wissenschaftler. Dies kann sehr unangenehmen Folgen für die Betroffenen haben, da die Prozedur unter anderem mit einer Schwellung des Arms, einem sogenannten Lymphödem, und einer stark eingeschränkten Bewegung einhergehen kann. Mittlerweile erhielten jedoch viele Brustkrebspatientinnen schon vor der Operation eine Chemotherapie. Dank neuer Arzneimittel für die Chemotherapie und einer gezielteren Krebstherapie, sähen Chirurgen immer häufiger Frauen, deren Lymphknoten zum Zeitpunkt der Operation nicht mehr befallen seien, so Boughey. Die Ultraschall-Untersuchung vor einer Brust-OP könnte ein weiterer Schritt hin zu einer individuellen Krebstherapie sein, abhängig davon, wie Betroffene auf eine Chemotherapie ansprechen, hoffen die Forscher.

HH