Cannabis in der Schwangerschaft verzögert die Entwicklung des Babys

ZOU | 23.11.2021

Die Wahrnehmung des Konsums von Cannabis hat sich in der Medizin, Politik und Gesellschaft in den letzten Jahren verändert. Das führt vermutlich dazu, dass auch Schwangere häufiger Cannabis verwenden. In der Folge kommen die Kinder viermal häufiger für ihr Alter zu klein auf die Welt, warnen Forscher.
Cannabis in der Schwangerschaft zu konsumieren, ist sowohl für das Baby als auch die Mutter riskant. image.originalResource.properties.copyright

Kinder kommen 4,1-mal häufiger nicht ausreichend entwickelt und zu klein auf die Welt, wenn die Mutter in der Schwangerschaft Cannabis verwendet hatten. Diese Kinder benötigten nach der Geburt auch knapp dreimal häufiger eine zusätzliche Sauerstoffzufuhr, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift „European Journal of Obstetrics and Gynecology and Reproductive Biology“.

Frauen, die in der Schwangerschaft Cannabis konsumiert hatten, bekamen außerdem häufiger eine Schwangerschafts-Vergiftung (Präeklampsie), die mit einem zu hohen Blutdruck, Flüssigkeitseinlagerungen und Stoffwechselstörungen einhergeht. Auch Kaiserschnitte waren bei ihnen deutlich häufiger erforderlich.

Grundlage für die Studie waren Daten von 2.800 Frauen, von denen 5,4 Prozent während der Schwangerschaft Cannabis konsumiert hatten. Die Forscher verglichen dann die Daten von 343 Kindern und ihren Müttern, von denen 151 Cannabis verwendet hatten. Die Frauen, die Cannabis konsumiert hatten, waren im Schnitt jünger und verwendeten häufiger auch andere Substanzen wie Tabak, Kokain und Metamphetamine („Crystal Meth“ oder „Speed“). Der Gebrauch von Metamphetamin schien ebenfalls mit dem Auftreten einer Präeklampsie verbunden zu sein.

Quelle: DOI 10.1016/j.ejogrb.2021.09.015