Chronische Darmentzündungen bei Jugendlichen oft zu spät erkannt

20.02.2015

Krampfartige Bauchschmerzen, Durchfall, Blut im Stuhl – das sind häufige Symptome für eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Bei Kindern und Jugendlichen wird die Erkrankung meist zu spät erkannt. Das zeigt eine Studie, die im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht wurde.
Insgesamt wird in Deutschland jedes Jahr bei 800 bis 1.400 Kindern und Jugendlichen eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung diagnostiziert. image.originalResource.properties.copyright

Zwischen den ersten Symptomen und der Diagnose vergehen durchschnittlich vier bis sechs Monate, wodurch die Entzündung sich meist schon weiter ausgebreitet hat. Das schreiben die Forscher um den Kinderarzt Stephan Buderus von den GFO-Kliniken in Bonn. Sie hatten dazu Daten von etwa 1.200 jugendlichen Patienten unter 18 Jahren ausgewertet. Die Autoren bemängeln, dass die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen noch verbessert werden kann. Dazu müssten die Leitlinien für die Diagnostik und Therapie konsequenter umgesetzt werden.

Insgesamt sind jedes Jahr zwischen 800 und 1.400 Kinder und Jugendliche in Deutschland neu mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung konfrontiert. Die häufigsten davon sind Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, die in Schüben oder andauernd Entzündungssymptome im Magen-Darm-Trakt verursachen. Neben Bauchschmerzen, Durchfall oder Blut im Stuhl kommen auch Gewichtsverlust, Wachstumsstörungen, Fieber oder Appetitlosigkeit vor. Bei der Diagnose ist eine frühzeitige und umfassende Untersuchung wesentlich, denn ansonsten ist die Form der Darmerkrankung nicht eindeutig festzustellen. Die Behandlung umfasst eine angepasste medikamentöse Therapie und gegebenenfalls eine spezifische Ernährung.

DÄ/RF