Coaching: Telefonisch betreute Patienten sind gesünder

22.01.2014

Im Sport und im Arbeitsleben sind professionelle Trainer selbstverständlich. Dass eine intensive telefonische Betreuung, Coaching genannt, auch schwerkranke Menschen gesünder machen kann, zeigt eine aktuelle Studie der Freien Universität Berlin im Auftrag der Techniker Krankenkasse.
Im Mittelpunkt der Telefonate stand, die Patienten zu motivieren, sich gesundheitsbewusst zu verhalten. image.originalResource.properties.copyright

Mehr als 35.000 Diabetiker, Herzkranke und Bluthochdruckpatienten wurden in der Studie über mehrere Monate telefonisch begleitet. "Durch das Coaching hat sich die Gesundheit der Patienten aller untersuchten Diagnosegruppen substanziell verbessert", sagt Studienleiterin Professor Dr. Babette Renneberg von der Freien Universität Berlin. Das Coaching motiviert die Patienten dazu, ihr Leben gesünder zu gestalten. Sie bekommen eine Anleitung, wie sie die Veränderungen konkret angehen und auch durchhalten können. "Damit wächst der Mut, sich selbst zu helfen", so Renneberg. Diese sogenannte Selbstwirksamkeit sei ein Schlüssel zum Erfolg und zeige selbst bei Schwerkranken eine messbare Wirkung, so die Gesundheitspsychologin.

Parallel dazu haben Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf analysiert, wie sich die Krankheitskosten im Studienzeitraum entwickelten. Sie kommen zu dem Schluss, dass Coaching tatsächlich Geld einsparen kann, wenn es dadurch gelingt, eine Verschlimmerung der Erkrankung zu vermeiden. Das sagt der Gesundheitsökonom Professor Dr. Hans-Helmut König. Unabhängig von der Art der Erkrankung entwickelten sich die Gesamtkosten der Behandlung bei den telefonisch betreuten Patienten günstiger als bei Vergleichspatienten ohne Coaching. Besonders bei den Krankenhauskosten zeigten sich Einspar-Effekte.

RF