Darmkrebs: Kassen bezahlen neues Testverfahren

25.04.2016

Bei der gesetzlichen Darmkrebsvorsorge ab 50 Jahren sind zukünftig neue, genauere Testverfahren anzuwenden. Das hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) beschlossen. Die Tests dienen dazu, nicht sichtbares Blut im Stuhl aufzuspüren, das Anzeichen für eine Krebserkrankung sein kann.
Ab dem 50 Lebensjahr bezahlt die Gesetzliche Krankenversicherung ihren Mitgliedern die Früherkennungs-Untersuchung auf Darmkrebs. image.originalResource.properties.copyright

Ab 1.Oktober 2016 ersetzt der immunologische Stuhlbluttest (iFOBT) zur Früherkennung von Darmkrebs den seit über 40 Jahren verwendeten Guajak-basierten Test (gFOBT). Der bereits im Handel erhältliche iFOBT ist dem älteren Testverfahren weit überlegen, wurde bisher jedoch nicht von der Gesetzlichen Krankenversicherung übernommen. Das ändert sich nun durch den Beschluss des G-BA zur Änderung der Krebsfrüherkennungs-Richtlinie. In anderen europäischen Ländern gehört der Test schon länger zum Standard. „Ich freue mich, dass diese wichtige Neuerung, für die wir so lange gekämpft haben, nun endlich Einzug in die Regelversorgung findet“, so Dr. Christa Maar, Vorstand der Felix Burda Stiftung.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg (DKFZ) hatte in einer Studie im Jahr 2013 bewiesen, dass die immunologischen Tests etwa doppelt so viele der Krebserkrankungen und rund dreimal so viele der fortgeschrittenen Krebsvorstufen aufspüren wie der Guajak-Test. „So können die immunologischen Tests dazu beitragen, dass Menschen nach einem positiven Ergebnis eine Darmspiegelung wahrnehmen und damit viel gezielter diejenigen Personen an der Untersuchung teilnehmen, bei denen tatsächlich Darmkrebsvorstufen vorliegen“, erklärte der Epidemiologe Professor Dr. Hermann Brenner, der die Studie durchführte.

RF